Biotopmaßnahmen für Vielfalt in der Rhön

Seit 1996 organisieren und betreuten Wildland-Mitarbeiter die jährlichen Biotopaktionen der BJV-Kreisgruppen Mellrichstadt und Bad Neustadt für das Birkwild im Naturschutzgebiet ,,Lange Rhön“.

Ausgezeichnetes Projekt der
UN-Dekade Biologische Vielfalt

Rhoensprudel_Logo_44Wir danken der Firma Mineralbrunnen Rhön-Sprudel für die großzügige Unterstützung des Engagements der Stiftung im Biosphärenreservat Rhön.

BNFsDie Stelle des Gebietsbetreuers wird gefördert über den Bayerischen Naturschutzfonds.

Zur Verbesserung des Birkwildlebensraums haben die Jäger der Kreisgruppen zum Beispiel die verfallene Einzäunung des Schwarzen Moores aus den 70er Jahren auf über zwei Kilometern Länge entfernt. Alte Entwässerungsgräben im Schwarzen und im Alten Moor wurden durch den Einbau von Spundwänden angestaut, um die Moore wieder zu vernässen. Flächen, die zuzuwachsen drohten, wurden entbuscht, und solche, die durch Flurbereinigungen in der Vergangenheit ausgeräumt waren, wurden mit neu angelegten Lesesteinriegeln und gezielten Gehölzpflanzungen strukturiert.

Ebenfalls seit 1996 beraten, betreuen und organisieren die Wildland-Mitarbeiter Landschaftspflegemaßnahmen im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Rhön-Grabfeld im Naturschutzgebiet „Lange Rhön“. Weil die Nutzung der Wiesen vor allem auf versteinten und staunassen Flächen immer weiter zurückgeht, muss die Landschaft regelmäßig entbuscht werden, um diese offen zu halten. Dies dient dem Erhalt des  Artenreichtums und der biologischen Vielfalt. Pioniergehölze wie zum Beispiel die Öhrchenweide bereiten hier die größten Probleme, zumal sie auch dem Schwarzwild optimale Einstände bieten. Die Wildland-Mitarbeiter entwickelten zusammen mit einem Forstunternehmer eine Technik zur Entfernung der Weiden inklusive Wurzelstock. Auf ehemaligen Fichtenstandorten werden die aufkommenden Weichholzbäume eingeschnitten und in Form von Hackschnitzeln zur Energiegewinnung genutzt. Die Wildland organisiert auch die Folgepflege solcher Flächen, zum Beispiel durch Mahd oder Beweidung.
Seit Jahren breitet sich im Naturschutzgebiet die Lupine aus. Der Schmetterlingsblütler kann mit Hilfe der Knöllchenbakterien an seinem Wurzelsystem Stickstoff aus der Luft binden und so auf den kargen Bergwiesen der Rhön gedeihen. Lupinen verdrängen aber wertvolle Pflanzen im Naturschutzgebiet „Lange Rhön“ und tragen zum Verschwinden von Goldhaferwiesen und Borstgraswiesen bei.
Zum Erhalt der biologischen Vielfalt der Rhöner Bergwiesen organisiert Gebietsbetreuer Torsten Kirchner jedes Jahr Arbeitseinsätze mit Ehrenamtlichen zur Mahd der Lupinen vor der Samenreife. Die Bergwacht Bischofsheim ist bei vielen der Einsätze beteiligt, um diese einzigartige Bergflora auch für die Zukunft zu erhalten. Für dieses Projekt „Wir mähen Lupinen, damit die Rhöner Wiesen kunterbunt bleiben“ wurde die Bergwacht Bischofsheim im Sommer 2014 mit dem Bayerischen Biodiversitätspreis ausgezeichnet, der vom Bayerischen Umweltminister Dr. Marcel Huber überreicht wurde. Seit Beginn des Projektes 2009 wurden insgesamt über 900 Stunden Mäharbeiten geleistet.
Durch die aktive Beteiligung der Bevölkerung konnte das Anliegen der biologischen Vielfalt auch den Menschen der Region nahe gebracht werden.