Geschichte des Birkwildprojekts

Bis in die 1970er Jahre war das Birkwild eine Charakterart der Rhön. Als die Zahlen drastisch zurückgingen, begann die Geschichte des Birkwildprojekts der Wildland-Stiftung Bayern.

Ausgezeichnetes Projekt der
UN-Dekade Biologische Vielfalt

Rhoensprudel_Logo_44Wir danken der Firma Mineralbrunnen Rhön-Sprudel für die großzügige Unterstützung des Engagements der Stiftung im Biosphärenreservat Rhön.

BNFsDie Stelle des Gebietsbetreuers wird gefördert über den Bayerischen Naturschutzfonds.

Das Birkwild war bis in die 1970er Jahre eine Charakterart der Rhön. Ende der 1960er Jahre fanden noch etwa 300 Birkhähne in der gesamten Hochrhön auf ca. 8.000 bis 10.000 Hektar geeigneten Lebensraum. Die damals noch vernetzten, überlebensfähigen Teilpopulationen in den Kammlagen der Rhön sind bis auf eine Population im Naturschutzgebiet Lange Rhön erloschen.

Im Jahr 2007 wurden hier nur mehr neun Hähne und fünf Hennen gezählt. Seither ist die Anzahl beobachteter Vögel bis zum Beginn der Auswilderungen nicht wesentlich gestiegen. Diese Restpopulation ist derzeit isoliert und daher gegenüber einer Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen besonders empfindlich. Sie befindet sich auf einem für ihr Weiterexistieren bedrohlichen Tiefstand.

Es muss derzeit davon ausgegangen werden, dass in der Langen Rhön nur maximal ein Drittel der Hennen erfolgreich Jungvögel großzieht. Zwar konnten in den vergangenen Jahren immer Hennen mit Jungvögeln („Gesperre“) beobachtet und gezählt werden. Allerdings blieb die Anzahl von flüggen Jungvögeln pro erfolgreicher Brut hinter dem Ergebnis früherer Jahre zurück. Im Durchschnitt überlebten weniger als drei Jungvögel pro Brut die ersten Lebenswochen. In den Jahren 2011 und 2012 konnte kein einziges Birkwildgesperre nachgewiesen werden. Zu den Ursachen dieser niedrigen Reproduktionsrate gibt es noch keine abschließenden Erklärungen. Erstmals konnte im Jahr 2013 wieder ein Gesperre mit drei Jungvögeln nachgewiesen werden.

Die Wildland-Stiftung Bayern hat aufgrund der für diese Tierart bedrohlichen Situation im Herbst 2007 zusätzlich zu allen bisherigen Maßnahmen einen Expertenworkshop einberufen. Als eines der Ergebnisse ließ die Stiftung die Möglichkeiten für ein Auswilderungsprojekt zur genetischen Unterstützung der Population untersuchen.

Nachdem in Folge alle behördlichen Genehmigungen zur Auswilderung erteilt wurden, konnten in den Jahren 2010 bis 2014 in Schweden gefangene Birkhühner zur genetischen Auffrischung ausgewildert werden.