10. August 2016
Erfreuliche Nachrichten aus Mimmelheim: Auf dem Hof von Landwirt und Jäger Georg Hans gibt es junge Schleiereulen!
Seit einigen Jahren hängen an einem seiner landwirtschaftlichen Gebäude zwei Nistkästen für Schleiereulen. Diese wurden im Auftrag der Wildland-Stiftung von einer Berufsschulklasse angefertigt. In den vergangenen Jahren haben sich in den Kästen Turmfalken eingenistet, allerdings wurden auf dem Hof auch immer wieder Eulen gesichtet. In diesem Frühjahr konnte sogar ein Gerangel zwischen Eule und Turmfalke beobachtet werden. Georg Hans ging davon aus, dass wieder der Turmfalke den Nistkasten für sich beanspruchen konnte. Doch in den letzten Wochen beobachtete er immer wieder Eulen, die in die Kästen hinein- und hinausflogen. Aber erst vergangene Woche war er sich sicher: Es sind tatsächlich Schleiereulen!
Heute sind Schleiereulen leider sehr selten geworden. Dies liegt vor allem an der veränderten Form der Landwirtschaft: Bis vor wenigen Jahrzehnten bot die offene, kleinräumige und reich strukturierte Kulturlandschaft mit vielen kleinen Dörfern, Gehöften, Steuobstwiesen und extensiven Grünlandflächen eine gute Nahrungsgrundlage für Schleiereulen, die sich hauptsächlich von Kleinsäugern wie z.B. Mäusen ernähren. In den vielen landwirtschaftlichen Gebäuden oder auch in Kirchtürmen fanden die Eulen zudem zahlreiche Ruhe- und Brutplätze. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft gibt es nur noch wenige Grünlandflächen, auf denen sich Feldmauspopulationen gut entwickeln können. Viele frühere Wiesen wurden in Ackerflächen umgewandelt, auf denen heute z.B. Mais wächst und die Schleiereulen dort keine Nahrung mehr finden. Darüber hinaus wurden die meisten offenen Ställe, Scheunen, Dachböden oder Kirchtürme dicht verschlossen, so dass viele Tierarten wie z.B. die Schleiereule oder auch Fledermäuse keinen Unterschlupf mehr finden.
Um den Schleiereulen wieder mehr Nistmöglichkeiten zu bieten hat die Wildland-Stiftung an Höfen und Scheunen rund um den Feuchtwiesenkomplex „Thalhamer Moos“ mehrere Nistkästen angebracht. Wir hoffen, damit und durch die Förderung der extensiven Bewirtschaftung im Isental, wieder mehr Schleiereulen einen geeigneten Lebensraum bieten zu können, damit sie sich weiter erfolgreich fortpflanzen können.
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