Wilde scheue Hühnervögel

Die wilden Hühnervögel, also die Rau- und die Glattfußhühner, waren das Jahres-Naturschutzthema 2014/15 von Wildland-Stiftung Bayern und Bayerischem Jagdverband (BJV).

Prächtiges Gefieder, feurig rote Balzrosen, kullernde Laute – das sind nur einige typische Merkmale unserer faszinierenden Hühnervögel. Die Wildland-Stiftung Bayern will sie zusammen mit dem Bayerischen Jagdverband in den nächsten zwei Jahren in den Fokus rücken.

Sie verdienen unseren besonderen Schutz, denn mit Ausnahmen des Fasans stehen sie alle auf der Roten Liste Bayerns. Der Fasan ist auch mit seinem prächtig bunten Gefieder der bekannteste Vertreter der Hühnervögel. Ehedem eingebürgert, ist er heute fester Bestandteil unserer Kulturlandschaft. Zur Ordnung der Hühnervögel gehören acht Arten in zwei Familien. Auerhuhn, Birkhuhn, Haselhuhn und Schneehuhn gehören zur Familie der Raufußhühner mit ihrem typischen Merkmal der befiederten Läufe. Unbefiederte Läufe sind Kennzeichnen der Familie Glattfußhühner wie Fasan, Rebhuhn, Wachtel und Steinhuhn. Hühner besiedeln eine Vielzahl von Lebensräumen, wie Kulturland, Feldflur, Laub- und Nadelwälder, Moore, Katastrophen- und Kalamitätenflächen, die beispielsweise nach Windwurf oder Käferbefall entstandensind, sowie das Hochgebirge mit Latschenregion, Matten und Blockhalden. Zur Brautschau schmücken sich die Hähne mancher Arten wie Fasan oder Auer- und Birkwild mit auffälligen roten Balzrosen und führen ein zum Teil sehr komplexes Balzritual auf, wie die Arenabalz beim Birkhahn. Dabei wird Größe, Rangordnung und Fitness gezeigt, um die Weibchen zur Paarung zu locken. Andere Arten wie das Haselhuhn können auf eine derartige Schau verzichten, sie leben in Paarbindung. Alle Hühnervögel sind Bodenbrüter und ihre Jungen Nestflüchter, die vom ersten Lebenstag das Nest verlassen und ihre Nahrung selbst aufnehmen. Unsere Hühnervögel sind Pflanzenfresser, die aber gerne Insekten zur Eiweißergänzung auflesen. Die Jungvögel sind in den ersten Lebenstagen ausschließlich auf die energiereiche Insektennahrung angewiesen. Durch Intensivierung der Landnutzung in der Bewirtschaftung der Felder und Wälder wie auch durch zunehmenden und vielfältigen Freizeitdruck in der Natur schwinden geeignete Lebensräume für unsere Hühner. Darüber hinaus sind sie durch eine hohe Dichte von Fressfeinden bedroht. Schenken wir ihnen unsere Aufmerksamkeit und unseren Schutz, damit wir auch in Zukunft das „Gocken, Kullern, Zischen, Spießen, Wetzen oder Schleifen“ aus der Natur vernehmen können.