Auerhuhn (Tetrao urogallus)

Das Auerhuhn ist eine der identitätsstiftenden Tierarten Bayerns. Obwohl streng geschützt, macht ihm die moderne Forstwirtschaft vielerorts zu schaffen.

  • Typische Merkmale:
    Größter mitteleuropäischer Hühnervogel (Raufusshuhn). stark ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus: Hahn bis 4-5 kg, Gefieder kräftig schwarz mit blaugrünem Schiller, mit starkem grau-weißem Schnabel  und leuchtend roten „Balzrosen“ über den Augen. Henne nur 2,5 kg schwer, unscheinbar mit dezent geflecktem Gefieder.
  • Lebensweise:
    Standorttreuer tagaktiver Jahresvogel, baumt nachts auf  Brütende oder führende Hennen halten sich ausschließlich am Boden auf. Nahrungssuche erfolgtauf dem Waldboden. Sehr störanfällig in Balz- und Brutzeit.
  • Fortpflanzung:
    polygam, Gruppenbalz je nach Witterung und Höhenlage zwischen März und Anfang Juni auf bestimmten Balzplätzen. Henne legt 5-12 Eier in ein Bodennest und brütet allein 24-28 Tage. Küken benötigen anfangs tierische Nahrung (Insekten), die sie selbständig suchen, ab September lösen sich die Gesperre auf.
  • Nahrung:
    Im Sommer bevorzugt Beeren, Knospen, Blüten und Blätter. Im Winter dann überwiegend Kiefernnadeln. Magensteinchen zur Zerkleinerung der harten Nahrung aufgenommen.
  • Feinde und Verluste:
    Habicht, Rotfuchs, Wildschwein und Baummarder räubern Gelege aus oder erbeuten unvorsichtige Hennen. Gravierender aber ist die Lebensraumzerstörung durch Monokulturen und Kahlschläge, Störungen durch Querfeldeinlaufen, Tourismus, Skilifte und Seilbahnen.
  • Lebensraum:
    stille, zusammenhängende, naturnahe Nadel- und Mischwälder mit üppiger Krautschicht und Beerensträucher, Möglichkeit zu Staub- und Sandbädern, Tränken und Ameisenvorkommen (v.a. zur Jungenaufzucht), Lichtungen als Balz-, Start- und Landeplätze, üppige Krautschicht.
  • Verbreitung:
    Von Schottland bis Sibirien, heute noch isolierte Vorkommen bei uns in Schwarzwald, Bayerischer Wald, Fichtelgebirge, Erzgebirge und Harz, in weiten Teilen gehen die Bestände weiter zurück.
  • Status:
    In den Roten Listen der BRD und Bayerns als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft.
  • Besonderheiten:
    Die Ständer sind befiedert, Hornstifte („Balzstifte“) an den Zehen vergrößern deren Fläche und vermindern das Einsinken im Schnee. Spezielle Blinddarmlosung ausgeschieden.

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