Habichtskauz (Strix uralensis)

Der Habichtskauz war lange ausgestorben, wird derzeit im Rahmen eines großen Projekts aber im Bayerischen Wald wieder angesiedelt.

  • Typische Merkmale:
    Bis 60 cm große graubraune Eule mit auffallend hellem Gesichtsschleier, Gefieder mit dunklen Längsstreifen auf Ober- und Unterseite. Gelber Schnabel und kleine, dunkle mandelförmige Augen (ähnelt dem Waldkauz, aber bedeutend größer).Ähnlich wie Habicht mit gebänderten Steuerfedern.
  • Lebensweise:
    Hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv, nur während der Jungenaufzucht tagaktiv. Ansitz- aber auch Suchjäger, ganzjährig territorial, zur Brutzeit außerordentlich aggressiv.
  • Fortpflanzung:
    Lebt in monogamer Dauerehe, Mitte Februar bis Mitte April werden 3-4 Eier gelegt und ca. 28 Tage bebrütet. Gerne in alten Greifvogelhorsten, aber auch in Baumhöhlen. Partner gehen sehr zärtlich miteinander um, suchen im Vergleich zu anderen Eulenarten den Kontakt mit dem Partner.
  • Nahrung:
    Vorwiegend Mäuse und Spitzmäuse. Seltener Frösche, Vögel, Eidechsen, Fische und Insekten (hpts. Käfer)
  • Feinde und Verluste:
    Besondere Gefährdung durch Verkehr bzw. Zäune, da sie oft knapp über dem Boden fliegen. Wegfallen von Kahlschlägen und Lebensraumzerstörung führen zu Bestandsrückgängen.
  • Lebensraum:
    Bevorzugt in großen Nadelwäldern bzw. in buchenreichen Altbeständen mit ausreichend Freiflächen.
  • Verbreitung:
    Kommt vor allem in Nordosteuropa und den Gebirgen Südosteuropas vor. Im NP Bayerischer Wald wieder angesiedelt mit erster erfolgreicher Naturbrut 1989.
  • Status:
    Wird in den Roten Listen der BRD und Bayerns als „stark gefährdet“ geführt.
  • Besonderheiten:
    Kann Mäuse unter einer Schneedecke von 20 bis 30 Zentimeter mit dem Gehör orten und fangen.