Raubwürger (Lanius excubitor)

Der Raubwürger lebt so räuberisch wie sein Name verrät. Seine speziellen Ansprüche, auch an den Lebensraum, haben ihn jedoch in die Nähe des Aussterbens gebracht.

  • Typische Merkmale:
    Der Raubwürger ist fast drosselgroß und damit der größte einheimische Würger. Gefieder oberseits hellgrau, unterseits reinweiß, langer Schwanz, runde Flügel und arttypischer Hakenschnabel. Typisches Merkmal ist die schwarze Maske über den Augen.
  • Lebensweise:
    Jahresvogel (auch Teilzieher), als Ansitzjäger oft auf Baumspitzen oder auf Leitungen zu sehen, wo er auf Beute lauert. Beutetiere werden oft auf Dornen aufgespießt und so Vorratshaltung betrieben. Reviere bis zu 100 Hektar groß.
  • Fortpflanzung:
    Die fünf bis sieben Eier werden von April bis Mai gelegt und 14 bis 16 Tage bebrütet. Weibchen brütet fast allein, wird aber vom Männchen gefüttert.
  • Nahrung:
    Großes Beutespektrum von Großinsekten, kleinen Reptilien bis zu Kleinvögeln und  -säugern. Vögel wie Schwalben können auch im Flug überwältigt werden.
  • Feinde und Verluste:
    Landschaftsveränderungen, Entwässerung von Mooren und Heiden, Intensivierung der Grünlandnutzung, Ausräumung der Landschaft, Umwandlung von Wiesen in Ackerland. Natürliche Feinde sind Sperber, Habicht, Turmfalke etc..
  • Lebensraum:
    Offene, reich strukturierte Landschaften mit dichtem Unterwuchs (Waldlichtungen, Kahlschläge, Heiden, Moore, Feldgehölze). Benötigt Dornenhecken und -büsche zum Aufspießen seiner Beute.
  • Verbreitung:
    Europa, Asien und im nördlichen Afrika. In Deutschland bis 1000m punktuell vertreten.
  • Status:
    In den Roten Listen der BRD und Bayerns als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft.
  • Besonderheiten:
    Falkenähnlicher Schnabel mit Einkerbung am Oberschnabel, dem „Falkenzahn“, so kann er Beute besser festhalten, töten und zerkleinern. Baut sein Nest gerne nahe bei Wacholderdrosselnestern, um von deren aggressiver Feindverteidigung zu profitieren.

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