Schätze aus dem Isental – Braunkehlchen

Das Braunkehlchen wurde 2023 zum Vogel des Jahres gewählt, was bereits auf seine Gefährdung und Seltenheit hinweist. Früher war das Braunkelchen weit verbreitet und galt als Charakterart einer intakten Kulturlandschaft. Heute ist es in Bayern nur mehr regional verbreitet und laut Roter Liste vom Aussterben bedroht. Blickt man 25 Jahre zurück, so hat sich das Brutareal um mehr als ein Drittel verkleinert. Zudem ist die aktuelle Bestandsentwicklung immer noch stark rückläufig. Auch im Isental ist dieser Trend ganz deutlich zu erkennen. Nur mehr einzelne Tiere sind während des Durchzuges sowie der Brutzeit zu erspähen.Zu erkennen ist der eher unscheinbare, sperlingsgroße Fliegenschnäpper dabei an dem breiten und hellen Streifen über dem Auge. Aufgrund des weißen Überaugenstreifens ist das Braunkehlchen auch als „Wiesen-Kasperl“ oder „Wiesen-Clown“ bekannt. Wie im Spitznamen zu erkennen ist, bevorzugt das am Boden brütende Braunkehlchen offene Wiesenlandschaften mit extensiv genutzten Feuchtgrünland und strukturreichen Brachen oder alternativ auch Weidelandschaften als Lebensraum. Besonders beliebt sind erhöhte Strukturen wie z.B. Hochstauden entlang von Gräben und Brachstreifen, Zaunpfähle und einzeln Büsche als Sitzwarten für Reviergesang, zum Jagdansitz und zum Nestanflug. Entlang dieser Strukturen ist das Braunkehlchen mit viel Glück von April bis September im Isental zu erhaschen. Aktuell befinden sich der Langstreckenzieher im Überwinterungsgebiet südlich der Sahara in Afrika.

Bild: Erwin Wolf

Schätze aus dem Isental – Sumpfschrecke

Aktuell befindet sich die Sumpfschrecke bereits bei der Überwinterung. Um den Winter zu überdauern, wurden im Sommer sogenannte Überwinterungseier in den feuchten Boden gelegt. Ab Mai schlüpfen hieraus dann die ersten Larven, die anschließend bis zur adulten Sumpfschrecke fünf Häutungen durchlaufen. Danach ist die Sumpfschrecke eine der größten und farbenprächtigsten Heuschreckenart. Die Unterseite der Schenkel sind auffällig rot gefärbt. Im hohen Gras sind sie trotz dessen nicht immer einfach zu sehen. Doch die Sumpfschrecke verrät sich meist durch ihren charakteristischer knipsigen Gesang. Die „Knips-Laute“ entstehen dabei durch eine ruckartige Bewegung der Hinterbeine. Genau wie viele andere Arten der Feuchtgebiete profitiert auch die Sumpfschrecke von einem intakten Biotopverbund. Sie ist als ausgewachsene Heuschrecke sehr mobil und besiedelt neue Lebensräume buchstäblich im Flug. Die Sumpfschrecke bevorzugt dabei ein Mosaik aus unterschiedlich feuchten Standorten innerhalb ihres Lebensraums und ist somit charakteristisch für Feuchtgebiete, wie dem Isental. Die Art zeigt eine enge Bindung an Lebensräume mit hohen Grundwasserständen. Im Isental ist die seltenen Sumpfschrecke vor allem in den extensiven Feuchtwiesen, entlang strukturreicher Gräben und an den feuchten Wiesenseigen zu finden. Einige dieser Lebensräume konnten in den letzten acht Jahren über das Projekt Natur.Vielfalt.Isental gesichert und auch wiederhergestellt werden. Anders als viele Arten ist die Sumpfschrecke ein Gewinner in Bezug auf den Klimawandel, wobei der zunehmende Lebensraumverlust durch den Landschaftswandel bedenklich ist. Intensiv genutzte Wiesen meidet die Art jedoch. In Bayern ist die Sumpfschrecke nach der Roten Liste stark gefährdet und somit ein seltener Schatz, den es zu bewahren gilt.

Bildquelle: Sandra Standbridge/stock.adobe.com