Die Wildland-Stiftung Bayern hat sich unter anderem den Schutz der Biodiversität auf die Fahnen geschrieben. Sie will den Artenreichtum der Tiere und Pflanzen und der naturnahen Lebensräume erhalten. Hierzu werden Flächen angekauft, um dort Maßnahmen umsetzen zu können, die einheimische Arten und ihre Lebensräume schützen und fördern sowie die Bedingungen für einen nachhaltigen Erhalt verbessern. Zumeist stehen die Projekte unter einer gewissen Leittierart, kommen aber zahllosen weiteren mit ebenfalls speziellen Ansprüchen zugute.

 

Uferschnepfe (Limosa limosa)

Die Uferschnepfe ist eine der seltensten Wiesenbrüter in Bayern. Sie brütet nur mehr in ausgewiesenen und besonders betreuten Wiesenbrütergebieten.

Typische Merkmale: Die Uferschnepfe gehört zu den Limikolen. Sie ist durch ihre schlanke Gestalt mit auffallend langen Beinen gekennzeichnet. Typisch ist der lange, gerade Schnabel, der zur Brutzeit an der Basis gelblich gefärbt ist. Im Prachtkleid ist der rotbraune Hals und Brustansatz kennzeichnend. Rücken und Flügel sind braun gescheckt. Im Flug ist die weiße Flügelbinde und der weiße Schwanz mit breiter, schwarzer Endbinde unverwechselbar.

Uferschnepfe©H. Glader/piclease

Lebensraum: Brütet in Niedermooren und Feuchtwiesen. Zur Zugzeit auch an Küsten und flachen Binnengewässern.

Lebensweise: Rückkehr aus dem Winterquartier im März/’April, Herbstzug bereits ab Juli/August. Am Brutplatz sehr stimmfreudig, rhythmisches tücke-tücke-tücke

Fortpflanzung: Nest flache Mulde am Boden; Legezeit März bis Ende Mai (Anfang Juni); 1 Jahresbrut. 4 Eier; kreisel- oder birnenförmig, olivbraun, mit zahlreichen schwarzen Flecken gut getarnt. Männchen und Weibchen brüten 26-29 Tage; Junge sind etwa mit 35-40 Tage flugfähig.

Nahrung: Verschiedene bodenbewohnende Wirbellose, Insekten, Larven, Würmer, die mit dem langen Schnabel aus feuchtem Bodensubstrat gestochert werden.

Feinde und Verluste: Prädatoren, wie Füchse, Dachse, Rabenvögel und Greifvögel.
Hauptursache des starken Rückgangs ist der Lebensraumverlust durch intensive Landwirtschaft mit vielfacher Bodenbearbeitung, wodurch Gelege und Jungvögel verloren gehen.
Als Wiesenbrüter reagieren Uferschnepfen sehr empfindlich auf Störungen durch Spaziergänger und freilaufende Hunde. Daher unsere Bitte: Leinen Sie Ihre Hunde an und lassen sie nicht querfeldein laufen.

Status: Die Uferschnepfe ist in Bayern vom Aussterben bedroht (RL 1).

Titelbild: Uferschnepfe©S. Ott/piclease

Kiebitz (Vanellus vanellus)

Mit seiner Federholle ist der Kiebitz ein unverwechselbarer, aber inzwischen leider sehr bedrohter Wiesenbrüter.

Typische Merkmale: Mit seinem langen Schopf und dem grün schillernden Rücken ist der Kiebitz einzigartig unter den Limikolen. Auffällig ist sein buntes Gefieder mit einer langen schwarzen Feder am Hinterkopf. Typischer Charaktervogel auf Wiesen und landwirtschaftlich genutzten Flächen.

Lebensweise: Außerhalb der Brutzeit sind Kiebitze oft in Schwärmen, die sich in der Luft meist zu breiten Bändern formieren. Kurzstreckenzieher, Rückkehr aus dem Winterquartier ab Februar, Herbstzug bis November.

Fortpflanzung: Nest flache Mulde am Boden; Legezeit März bis Ende Mai (Anfang Juni); 1 Jahresbrut. 4 Eier; kreisel- oder birnenförmig, olivbraun, mit zahlreichen schwarzen Flecken gut getarnt. Männchen und Weibchen brüten 26-29 Tage; Junge sind etwa mit 35-40 Tage flugfähig.

Nahrung: Verschiedene bodenbewohnende Wirbellose, Insekten, Larven, Würmer und daneben auch Pflanzenteile.

Feinde und Verluste: Prädatoren, wie Füchse, Dachse, Rabenvögel und Greifvögel.

Während der Brutzeit bitten wir Hunde an der Leine zu lassen und nicht querfeldein zu gehen. Störungen am Nest verursachen Flucht des brütenden Vogels und damit leichte Beute für Nesträuber, wie beispielsweise die Rabenkrähe.

Hohe Gelege- und Kükenverluste durch intensive Landwirtschaft: durch vielfache Bearbeitungsgänge werden Gelege zerstört.

Status: Mittlerweile wird der Kiebitz in der roten Liste bayernweit als stark bedroht eingestuft. (RL 2)

Besonderheiten: Typisches Ablenkverhalten: Als „Gaukler“ der Lüfte lockt der Kiebitz seine Feinde von der Brut weg. Dabei gaukelt er vor, einen gebrochenen Flügel zu haben und segelte unsicher und schaukelnd Richtung Boden, so als könnte er sich nicht mehr in der Luft halten. Für den Fuchs und andere Räuber wäre der vermeintlich verletzte Kiebitz eine leichte Beute, weshalb er mit seinem Gaukelflug sofort Aufmerksamkeit weckt. Doch kurz bevor der Kiebitz den Boden erreicht, erhebt er sich wieder in die Luft. Mit diesem Ablenkungsmanöver lenkt der Kiebitz Räuber von seinem Gelege ab.

Titelbild: Kiebitz©H. Glader/piclease

Feldlerche – Alauda arvensis

Die Feldlerche zählt zu den typischen Vögeln der Agrarlandschaft. Mit anhaltendem „tirilieren“  während ihres Singflugs markiert die Feldlerche ihr Revier am Boden.

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Haselhuhn (Bonasa bonasia)

Das Haselhuhn zählt in Bayern zu den spärlichen Brutvögeln. Seine gute Tarnung und versteckte Lebensweise erschweren Nachweise dieser Raufußhühner.

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