Der Lebensraum Wald war das Jahresnaturschutzthema 2010/11 der Wildland-Stiftung Bayern und des Bayerischen Jagdverbands.
Für Jäger ist der Wald einer der wichtigsten Orte, an denen sie ihrer Passion nachgehen. Doch der Lebensraum des Wildes beherbergt noch unzählige andere Tier- und Pflanzenarten, die miteinander ein Netz des Lebens bilden. Die Vielfalt im Wald zu stärken, soll deshalb im Jahr der Biodiversität 2010 das Ziel der bayerischen Jäger sein.
Urwald, Fichtenmonokultur, Bergwald, Mischwald, Auwald: Wald ist nicht gleich Wald. Und Wald beschränkt sich auch nicht auf das Thema „Wald vor Wild“ oder Borkenkäfer, sondern ist so vielfältig und umfangreich, dass der BJV ihn zu seinem Naturschutz-Jahresthema für die Jahre 2010 und 2011 gewählt hat.
Wir alle wissen, dass Wälder die Schätze der Natur schlechthin sind: Als „grüne Lungen“ produzieren sie lebensnotwendigen Sauerstoff. Ihr Wurzelgeflecht dient als Wasserspeicher, und das Blätterdach ist ein biologischer Luftfilter. Wir nutzen Bäume als Brenn- und Baumaterial. Auf der Suche nach Erholung durchwandern wir die Wälder.
Waldhonig und Waldfrüchte wie Beeren und Pilze bereichern unseren Speiseplan, und besonders Jäger schätzen den Wald als Lebensraum für die heimischen Wildtiere und als Quelle für hochwertiges Wildbret.
Viele dieser Facetten wollen Ihnen der BJV und seine Wildland-Stiftung in den nächsten Monaten näher bringen. Im Einverständnis und in Zusammenarbeit mit den regionalen Förstern und Waldbesitzern wollen wir Jägerinnen und Jäger dazu beitragen, den Lebensraum vielfältig zu gestalten. Zu den möglichen Maßnahmen gehören beispielsweise:
- Hilfe im Artenschutz, wie der Schutz von Ameisenhaufen, das Ausbringen und Betreuen von Nistkästen für Singvögel und Eulen, die Anlage von Insektenhotels für Waldbienen und von Steinhaufen an sonnigen Stellen für Reptilien sowie der Schutz von Totholzbäumen für Höhlenbrüter und andere Arten
- Verschiedene Pflanzaktionen in Absprache mit Waldbesitzern: einheimische Sträucher und Hochstauden am Waldrand, Wildkräuter an Wegrändern oder auf kleinen Flächen, Hochsitzbegrünungen durch rankende Pflanzen wie Waldreben oder Hopfen, nach Rücksprache mit den Grundstückseigentümern, Umwandlung von Kahlflächen in Wildwiesen
- Anlage und Pflege von Kleinbiotopen, wie Tümpeln für Amphibien
- Entrümpelungsaktionen: Müll entsorgen, Aktionen zum Entfernen von Springkraut vor der Blüte
- Umweltbildung zum Lebensraum Wald ausbauen: „Natur erleben und begreifen“ – Aktionen mit Schulen und Kindergärten verstärken, Kontakt zu anderen Naturschutzorganisationen suchen und zum Beispiel gemeinsame Aktionstage durchführen.
Gemeinsam mit der Wildland-Stiftung Bayern erstellte der BJV zum Jahresthema wieder Infomaterialien, wie Flyer und Poster. Außerdem wurden folgende Artikel in der Mitgliederzeitschrift des BJV, der „Jagd in Bayern“, veröffentlicht: Jahresnaturschutzthema; Licht und Linien