Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Phengaris nausithous)

Korrekt lautet der Name dieser Art: Dunkler oder Schwarzblauer Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Phengaris nausithous, syn. Maculinea nausithous und Glaucopsyche nausithous)

  • Typische Merkmale:          Kleinerer Schmetterling von brauner Grundfarbe mit einer Flügelspannweite von 28 bis 33 Millimetern. Die Männchen besitzen dunkelblau beschuppte Flügeldecken mit breitem grau-schwarzem Rand und dunklen Punkten im oberen Teil. Beide Geschlechter haben braune Flügelunterdecken mit dunkleren, hell umrandeten Punkten, die eine Art Bogen bilden. Die Falter fliegen zwischen Mitte Juni und Mitte August.
  • Lebensweise:
    Der Wiesenknopf-Ameisenbläuling lebt gerne auf Feuchtwiesen oder auch in deren Randbereichen, er ist aber auf Standorte des Dunklen Wiesenknopfs angewiesen, der seine Futterpflanze ist und eine Schlüsselrolle für die Fortpflanzung einnimmt.
  • Fortpflanzung:
    Das Weibchen legt seine Eier in die Blütenknospe des dunklen Wiesenknopfs, von der sich die Larve anfangs ernährt. Als Raupe lässt sie sich fallen und von Ameisen in deren Bau tragen. Hier ernährt sie sich weiter von Ameiseneiern und –larven, was nur funktioniert, indem sie den Geruch des Ameisenbaus imitiert, von den erwachsenen Ameisen mit versorgt wird und ihnen im Gegenzug zuckerhaltiges Sekret zur Verfügung stellt. Die Symbiose läuft über 330 Tage, bevor die Raupe zur Verpuppung gelangt (weitere 25 Tage). Schlüpft der fertige Schmetterling, muss er den Bau sofort verlassen, weil er jetzt als Feind erkannt wird.
  • Nahrung:
    Adulte Imagos saugen den Nektar des Dunklen Wiesenknopfs, die Larven und Raupen ernähren sich wie oben beschrieben.
  • Feinde und Verluste:
    Intensive Wiesennutzung mit Düngung und mehrfacher Mahd lässt nicht nur den Dunklen Wiesenknopf verschwinden sondern stört auch das Bodensystem so, dass auch die Wirts-Ameisen und damit auch die Larven und Raupen des Tagfalters nicht überleben können. Selbiges gilt bei starken Überflutungen, zum Beispiel bei Poldernutzungen.
  • Lebensraum:
    Feuchte, extensiv genutzte Wiesen, manchmal auch nur Grabenränder mit Wiesenknopf-Vorkommen
  • Verbreitung:
    Ganz Mitteleuropa und ostwärts bis zum Altai-Gebirge, aber nur südlich des 52. Breitengrads. Im westlichen Südeuropa nur inselartige Vorkommen. In Süd- und Mitteldeutschland existiert der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling vor allem im Alpenvorland, sonst ist er fast überall selten geworden.
  • Status:
    In Deutschland wie auch in Bayern steht der Schwarzblaue Wiesenknopf-Ameisenbläuling als „gefährdet“ auf der Roten Liste. Er unterliegt zudem dem Schutz der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU (Anhang IV).
  • Besonderheiten:
    Die außergewöhnliche Spezifizierung auf die Wirtspflanze Wiesenknopf und die Symbiose mit bestimmten Ameisenarten. Damit wird der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling zu einer Leitart für den Schutz wechselfeuchter, extensiv genutzter Wiesen.
  • Ähnliche Arten:
    Der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling lebt in ähnlicher Symbiose zum Dunklen Wiesenknopf und ist ebenso eine wichtige Zeigerart im Naturschutz.