Der Braunbär ist aktuell in Bayern ausgestorben, doch seit 2012 ist klar, dass eine Zuwanderung von Südosten jederzeit wieder erfolgen kann.
- Typische Merkmale:
Der Europäische Braunbär ist eines der größten landlebenden Raubtiere mit stummelartigem Schwanz, wuchtigem Kopf, langer Schnauze und kleinen Augen. Fellfarbe ist braun, aber in vielfältigen Schattierungen. - Lebensweise:
Einzelgängerisch lebender, scheuer Großbär, größtenteils dämmerungs- und nachtaktiv, hält Winterruhe in Höhlen. Kein ausgeprägtes Territorialverhalten, Reviere sind große sich überlappende Streifgebiete. - Fortpflanzung:
Paarungszeit zwischen Mai und Juli, Beginn der sechs- bis achtwöchigen eigentlichen Tragzeit erst nach fünfmonatiger Eiruhe. In der Zeit der Winterruhe kommen zwei bis drei Jungtiere in einer Höhle zur Welt. Sie bleiben mindestens zwei Jahre bei der Mutter, die sie aggressiv verteidigt. - Nahrung:
Allesfresser, größtenteils pflanzliche Nahrung (bevorzugt Beeren und Früchte), fleischliche Nahrung aus Insekten, Vögel, deren Eier, Nagetiere und größere Säugetiere, wie Rehe, Hirsche. Gelegentlich Nutztiere, gerne auch Aas. - Feinde und Verluste:
In Europa gibt es kaum natürliche Feinde für ausgewachsene Braunbären. Jungtiere können von größeren Raubtieren wie dem Wolf erbeutet werden. Verluste durch Lebensraumzerstörung, der größte Feind aber ist der Mensch. - Lebensraum:
Baumarme oder baumlose, arktische oder alpine Tundren, Nadelwälder und gelegentlich Mischwälder. - Verbreitung:
Nord- und Osteuropa, vereinzelt in Süd-, West – und Mitteleuropa - Status:
Der Europäische Braunbär wird in den Roten Listen der BRD und Bayerns jeweils als „ausgestorben oder verschollen“ geführt. - Besonderheiten:
Im Herbst Fettreserven für die Winterruhe angelegt. Während der Winterruhe, die durch Kälte und Nahrungsmangel ausgelöst wird, wird weder Urin noch Kot abgegeben und ein Viertel des Körpergewichtes eingebüßt. Jungbären durch Kannibalismus gefährdet.