Haselhuhn (Bonasa bonasia)

Das Haselhuhn zählt in Bayern zu den spärlichen Brutvögeln. Seine gute Tarnung und versteckte Lebensweise erschweren Nachweise dieser Raufußhühner.

  • Typische Merkmale:
    Das Haselhuhn, etwa so groß wie ein Rebhuhn, ist mit seiner rostbraun-grau gefärbten Oberseite, den rotbraun-schwarz gemusterten Körperseiten und der gefleckten Unterseite gut getarnt. Zu den Raufußhühnern gehörig, sind die Läufe befiedert. Im Flug ist der graue Schwanz mit schwarzer Endbinde typisch. Beide geschlechter sind ähnlich gezeichnet, das Männchen ist an seiner schwarzen Kehle erkennbar. Bei Erregung wird die Federholle am Kopf gesträubt.
  • Lebensweise:
    Jahresvogel, streng territorial, sesshaft, Ausbreitungstendenz nur entlang von Biotopvernetzungsstrukturen
  • Fortpflanzung:
    Bodenbrüter, gut in der Vegetation versteckte Nestmulde. 1 Jahresbrut, mit durchschnittlich 7-11 Eiern, die ab Mitte April bis Anfang Juni gelegt werden und nur vom Weibchen 22-27 Tage ausgebrütet werden. Als Nestflüchter verlassen die Küken das Nest innerhalb weniger Stunden nach dem Schlüpfen und können bereits nach rund 14 Tagen fliegen. Sie werden vom Weibchen mindestens 30-40 Tage geführt.
  • Nahrung:
    Vorwiegend pflanzlich: Triebe, Knospen, Beeren, Blätter. Zur Jungenaufzucht wie bei allen Hühnervögeln Insekten erforderlich, die auch von Altvögeln nicht verschäht werden.
  • Feinde und Verluste:
    Lebensraumverlust durch Landschaftsveränderungen und intensiv genutzte Wirtschaftswälder. Natürliche Feinde: Fuchs, Dachs, Habicht,
  • Lebensraum:
    deckungsreiche Laub- und Mischwälder mit Lichtungen und strukturreichem Unterholz aus beerentragenden Zwergsträuchern, ausreichend Krautschicht und Hochstaudenfluren. Im Winter ist ein hoher Anteil an Laubhölzern wie Birke, Vogelbeer, Erle oder Weiden als Nahrungsangebot der Knospen und Kätzchen von hoher Bedeutung.
  • Verbreitung:
    Hauptvorkommen in Bayern: Bewohner der Alpen bis in die Subalpinstufe sowie des ostbayerischen Grenzkamms von Niederbayern und der Oberpfalz.
  • Status:
    In den Roten Listen Bayerns geführt als Art der Vorwarnstufe.
  • Besonderheiten:
    Die Balz der Haselhühner im Frühjahr wie im Herbst verläuft sehr unspektakulär. Der typische Reviergesang, ein sehr hohes leises Pfeifen, wird in der Jägersprache als „Spissen“ bezeichnet. Typisch ist auch das burrende Flügelgeräusch bei der Flucht.

Titelbild: Haselhahn ©J. Schumann/piclease

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