Der Ortolan ist ein Singvogel aus der Familie der Ammern. In Bayern kommt er nur in Mainfranken vor, wo er heute ein sehr seltener Brutvogel ist.
- Typische Merkmale:
Der Ortolan ist kleiner etwa spatzengroßer Singvogel aus der Familie der Ammern.
Die Kopffärbung des Männchen ist graugrün mit gelber Kehle, Bartstreif und gelbem Augenring. Flügel und Oberseite sind braun, Unterseite rotbraun. Das Weibchen ist blasser gefärbt. - Lebensweise:
Der Ortolan ist ein Kurz- und Langstreckenzieher. Seine Winterquartiere liegen im Mittelmeerraum und südlich der Sahara. - Fortpflanzung:
Baut sein Bodennest im Getreide oer im Gras unter Büschen und Stauden. 1 Jahresbrut. Legebeginn der 4-6 Eier im Mai, das Weibchen brütet allein 12-14 Tage, die Jungen werden von beiden Eltern 10-15 Tage im Nest gefüttert. - Nahrung:
Vielfältige Sämereien und Insekten, besonders zur Jungenaufzucht - Lebensraum:
abwechslungsreiche Kulturlandschaft mit verschiedenen Feldfrüchten und Büschen und Bäumen, die als Sitzwarten genutzt werden, auch in Weinbergen. - Verbreitung:
Brutvogel in Europa, vom nördlichen Norwegen bis Mittelsibirien und den europäischen Mittelmeerländern Spanien, Italien, Griechenland und Türkei. - Gefährdung und Schutz:
Verlust des Lebensraums durch großräumige Ausräumung der Landschaft und Intensivierung der Landwirtschaft. Schutz: dauerhafte Sicherung kleinräumig parzellierter Ackerflächen mit eingestreuten Singwarten, Beratung von Landwirten zur Teilnahme an Agrarumweltprogrammen, um die Brut- und Nahrungsflächen für den Ortolan zu verbessern. - Status:
Rote Liste der Brutvögel in Bayern: vom Aussterben beroht (RL1) - Besonderheiten:
Seit 2006 läuft ein Artenhilfsprogramm Ortolan des Landesamts für Umwelt (LfU), um die Bestandsrückgänge zu stoppen.
Titelbild: Ortolan©H-J-Fünfstück/piclease