Schwarzspecht (Dryocopus martius)

Der Schwarzspecht ist ein typischer und häufig zu beobachtender Waldbewohner. Doch er ist auf alte Bäume angewiesen, die in unseren Wirtschaftswäldern immer seltener werden.

  • Typische Merkmale: Fast krähengroßer Vogel mit rabenschwarzem Gefieder. Männchen und Weibchen unterscheiden sich nur durch einen einen leuchtend roten Scheitel beim Männchen und einen roten Nackenfleck am Hinterkopf beim Weibchen.
  • Lebensweise: Typischer Bewohner großer Wälder mit Altholzbeständen aus dicken Stämmen von Buchen oder Kiefern. Nahrungssuche vielfach in aufgelockerten Nadel- und Mischwäldern. Zimmert Höhlen in alte Bäume mit einem Stammdurchmesser in Brusthöhe von mindestens 50 Zentimetern.
  • Fortpflanzung: Buchen, Tannen und Kiefern sind als Bäume für Bruthöhlen geeignet. Ab Anfang April legt das Weibchen drei bis fünf Eier, die dann von beiden Partnern 12 bis vierzehn Tage lang bebrütet werden. Die Jungvögel werden einen knappen Monat als Nestlinge versorgt.
  • Nahrung: Larven, Puppen und Insekten von Ameisen bis zu großen holzbewohnenden Käfern
  • Feinde und Verluste: Braucht Bäume mit höherem Lebensalter und entsprechendem Stammdurchmesser. In Wirtschaftswäldern werden Bäume meist vor Erreichen dieses Alters geerntet.
  • Lebensraum: S. o.
  • Verbreitung: Der Schwarzspecht ist bis auf die Britischen Inseln und Island fast über die gesamte nördliche und zentrale Paläarktis verbreitet.
  • Status: Nach der EU-Vogelschutzrichtlinie sind sowohl alle Spechte wie auch viele ihrer „Nachmieter“ geschützt. Darüber hinaus sind wir zum Schutz der Lebensräume geschützter Arten verpflichtet.
  • Besonderheiten: Auffällig sind die Spuren, die der Schwarzspecht häufig bei der Nahrungssuche hinterlässt: Längliche Löcher oder Schlitze mit vielen Spänen am Grund eines kernfaulen Baumes. Hier hat er die Nestkammern von Ameisen ausgehoben oder fette Käferlarven erbeutet. Insektenbefallene Bäume werden von ihm auch kurzerhand entrindet, um an die Larven zu gelangen.

Sprichwort: „Kein Specht zur Linken möge Deine Reise behindern“ (Horaz)

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