Sperlingskauz (Glaucidium passerinum)

Deutschlands kleinste Eule, der Sperlingskauz, ist ein eher seltener Vertreter seiner Gattung. Die Wildland-Stiftung Bayern widmete sich ihm im Rahmen ihres Jahresnaturschutzthemas Eulen.

  • Typische Merkmale:
    Knapp starengroß (kleinste Eule Mitteleuropas), je nach Stimmung runder bis fast kantiger Kopf, kleine orangegelbe Augen unter weißen „Augenbrauen“, Gefieder oberseits dunkelbraun mit kleinen weißen Flecken, unterseits weiß mit schmalen braunen Längsstreifen.
  • Lebensweise:
    Standvogel in Europa, voll aktiv während früher Dämmerung, aber auch tagsüber. Schläft während der Dunkelphasen. Ansitzjäger, aber auch Verfolgungsjagden kommen vor. Sitzt oft exponiert auf Baumspitzen.
  • Fortpflanzung:
    Höhlenbrüter mit hohen Ansprüchen, monogame Saisonehe, Brutzeit von Anfang April bis Anfang Mai, 4 bis 7 Eier, Brutdauer 28 bis 30 Tage.
  • Nahrung:
    Kein Nahrungsspezialist, erbeutet, was am leichtesten und häufigsten erreichbar ist (Erdmäuse, Rötelmäuse, Waldspitzmäuse, Finken und Meisen).
  • Feinde und Verluste:
    Mensch und Umstellung der Landwirtschaft, da er Spechthöhlen und feindarme Waldgebiete benötigt. Natürliche Feinde sind vor allem größere Eulen und Marder.
  • Lebensraum:
    Ältere Nadel- und Mischwälder mit lockeren Strukturen. Voraussetzungen für die Besiedlung sind ganzjährige Deckung und ganzjährig erreichbare Nahrung, Baumhöhlen und geringer Feind- und Konkurrenzdruck.
  • Verbreitung:
    Vom Westen Frankreichs über Deutschland bis nach Osteuropa und Sibirien, große Vorkommen in Skandinavien. In Deutschland vor allem im Schwarzwald, Bayerischen Wald und Odenwald.
  • Status:
    In den Roten Listen der BRD und Bayerns nicht aufgeführt, aber selten.
  • Besonderheiten:
    Ist die kleinste Eule Europas, sehr aggressiv gegen Artgenossen und verteidigt trotz ihrer Kleinheit draufgängerisch das Revier.