Schätze aus dem Isental: Der Eisvogel

Früher nannte man den begabten Fischer auch Uferspecht oder Königsfischer. Im Februar und März streift er laut rufend die Isen entlang, um einen Partner für die Brut zu finden. Ist nach ausdauernden Verfolgungsflügen ein Partner gefunden, schafft das Männchen kleinen Fische herbei, um sie als Balzritual dem Weibchen zu füttern. Nach der Balz nutzen die Eisvögel die steilen Uferabbrüche entlang der Isen, um dort bis zu 80 cm tiefe Bruthöhlen mit ihren Schnäbeln hinein zu hacken. In der Höhle werden die sechs bis acht Eier und später die geschlüpften Jungvögel abwechseln vom Weibchen und Männchen bebrütet. Nach der Brut bleiben die Altvögel ihrem Revier treu und sind im Isental ganzjährig zu beobachten. Die Jungvögel hingegen werden von den Elterntieren nach wenigen Tagen vertrieben und gehen auf Suche nach einem eigenen Revier. Hier begeben sie sich auf eine Wanderung mit einer Entfernung bis zu 1000 km. Die Elterntiere bleiben im Revier zurück und starten häufig eine zweite Brut. Der bayernweit gefährdete Eisvogel ist mit seinem auffälligen Federkleid wahrscheinlich einer der schillerndsten Schätze des Isentals.

Schillernde Farbenpracht des Eisvogels (Bildquelle: Andreas Hartl)

Schätze aus dem Isental: Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling

In ganz Bayern ist diese Bläulingsart stark gefährdet und auch im Isental ist sie nur mehr sehr selten zu finden. Dabei ist seine Entwicklung ein kleines Wunder der Natur: Im Sommer werden die Eier in die Blüte des Großen Wiesenknopf gelegt. Sind die Raupen geschlüpft, fressen sie dort, bis sie im Herbst auf den Boden fallen. Hier werden sie aufgrund ihres Dufts und ihrer Honigdrüsen von Knotenameisen aufgesammelt und ins Ameisennest getragen, wo sie räuberisch von der Ameisenbrut leben. Verborgen im Ameisennest findet jetzt im Winter die Verpuppung statt. Ist der Tagfalter im Frühjahr erst mal aus dem Kokon geschlüpft, muss er schnell raus aus dem Nest, da er seinen Duft und somit seine Tarnung verliert. Den kleinen, weiß-bläulich schimmernder Wiesenknopf-Ameisenbläuling findet man im Isental noch auf extensiven Feuchtwiesen im Thalhamer Moos. Angewiesen auf diesen speziellen Lebensraum und seine Raupenfutterpflanze, den Großen Wiesenknopf, ist er ein ganz besonderer Schatz des Isentals.

Paarung im Sommer (Bildquelle: Andreas Hartl)