Früher nannte man den begabten Fischer auch Uferspecht oder Königsfischer. Im Februar und März streift er laut rufend die Isen entlang, um einen Partner für die Brut zu finden. Ist nach ausdauernden Verfolgungsflügen ein Partner gefunden, schafft das Männchen kleinen Fische herbei, um sie als Balzritual dem Weibchen zu füttern. Nach der Balz nutzen die Eisvögel die steilen Uferabbrüche entlang der Isen, um dort bis zu 80 cm tiefe Bruthöhlen mit ihren Schnäbeln hinein zu hacken. In der Höhle werden die sechs bis acht Eier und später die geschlüpften Jungvögel abwechseln vom Weibchen und Männchen bebrütet. Nach der Brut bleiben die Altvögel ihrem Revier treu und sind im Isental ganzjährig zu beobachten. Die Jungvögel hingegen werden von den Elterntieren nach wenigen Tagen vertrieben und gehen auf Suche nach einem eigenen Revier. Hier begeben sie sich auf eine Wanderung mit einer Entfernung bis zu 1000 km. Die Elterntiere bleiben im Revier zurück und starten häufig eine zweite Brut. Der bayernweit gefährdete Eisvogel ist mit seinem auffälligen Federkleid wahrscheinlich einer der schillerndsten Schätze des Isentals.