Die deutschsprachigen Raum gibt es zahlreiche unterschiedliche Namen für die Pflanze – sie reichen von Otterzunge über Schlangenwurz bis zu Lauchelche. Alle diese Namensgebungen gehen dabei auf das Aussehen der Pflanze zurück – Otterzunge auf die Blattform, Schlangenwurz wegen der rötlich schlangenförmig gewundenen Rhizom-Wurzel und Lauchelchen durch die lauchähnlichen Blüten. Im oberbayerischen Raum ist die Pflanze dank der Form des Blütenstands meist als „Zahnbürsterl“ bekannt. Früher war das Zahnbürsterl weit verbreitet, die Blätter wurden als Rohkost oder Gemüse und die gerbstoffhaltige Wurzel auch in der Volksheilkunde häufig verwendet. Mit der Entwässerung von Feuchtwiesen und Moorlandschaften verlor der Feuchtezeiger nach und nach seinen Lebensraum und seine Bedeutung. So auch im Isental – einst bildete das Zahnbürsterl hier mit seinen Blüten ab Mai ein hell-rosanes Blütenmeer flächig auf den Wiesen des Isentals. Heute findet man ihn nur mehr auf wenigen Wiesen oder vereinzelt an Feuchtstellen. Dabei ist seine Zahnbürsterl-Blüte ab Mai eine besonders wichtige Futterquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. Seine Blütenpracht ist somit für uns in der Landschaft des Isentals aber auch für die Insekten zu einem raren Schatz geworden. Die Wildland-Stiftung Bayern bemüht sich mit dem Projekt Natur.Vielfalt.Isental diesen Schatz im Isental zu bewahren. So wurden z.B. im vergangenen Jahr Nasswiesen über Landschaftspflegemittel gemäht, offene Feuchtstandorte wiederhergestellt und auch Setzlinge vom „Zahnbürsterl“ auf geeignete Standorte gepflanzt. Mit einer langfristigen Fortführung der Pflege wird sich zeigen, ob die Maßnahmen für den selten gewordenen Schatz Erfolg haben.
Seit
Februar sind die ersten Kiebitze wieder zurück im Isental und inzwischen hat
die Brutzeit begonnen. Damit die Brut Erfolg hat, braucht es in dieser sensiblen
Zeit viel Ruhe. Gerade in der für alle Wildtiere anstrengenden Brut- und
Setzzeit lockt uns der Frühling raus in die Natur. Auch das Isental wird dann
gerne besucht. Die Wildtiere sind daher auf die Mithilfe von uns allen
angewiesen.
Kiebitze
brauchen unser Engagement
Als Lebensraum
ist der Kiebitz auf Flächen mit kurzer Vegetation, offenen Boden- und
Feuchtstellen ohne Gehölzstrukturen oder Sichtbarrieren angewiesen. Das ist in unserer
Landschaft nicht einfach zu finden. Ursprünglich brütete der Kiebitz vor allem
auf artenreichen Feuchtwiesen, wie sie einst in der offenen
Niedermoorlandschaft des Isentals typisch waren. Heute weicht er mit mäßigem
Erfolg dem Landschaftswandel aus und brütet auch auf offenen Bodenstellen in
Äckern. Neben den Veränderungen in der Landwirtschaft und dem Flächenverlust
machen dem Flugkünstler auch tierische Räuber und Störungen von uns Menschen zu
schaffen – und das besonders während der kräftezehrenden Brutzeit. Parallel zu
dieser schwierigen Situation zeigt auch der Klimawandel, der Rückgang der
Insekten und die Altersstruktur innerhalb der Population Folgen für den Bodenbrüter.
Um den nach Roter Liste Bayern stark gefährdeten Kiebitz im Isental zu halten,
ist daher unser aller Engagement gefragt.
Gemeinsam
aktiv für den Kiebitz
Zum
Erhalt und zur Verbesserung des Lebensraums wurden in den letzten Jahren verschiedene
Maßnahmen im Isental angestoßen. Diese wurden von engagierten Landwirten, Jägern,
Flächeneigentümern, Ehrenamtlichen und Interessierten angegangen. So wurden
beispielsweise feuchte Seigen angelegt, Gebüsch zurückgedrängt, artenreiche
Wiesen gepflegt und wiederhergestellt sowie Nester auf Äckern und Wiesen geschützt.
Doch damit die Bemühungen auch Erfolg haben, braucht es während der Brutzeit
Ruhe im Gebiet. Denn Wildtiere und besonders Bodenbrüter reagieren innerhalb
der Brutzeit sehr empfindlich auf Störungen. Neben den natürlichen Feinden, wie
z.B. Fuchs, Marder und Krähen, gefährden auch wir Menschen das Nest mit den
Eiern oder die gerade geschlüpften Jungvögel der Kiebitzfamilie. Denn
Bodenbrüter betrachten Menschen und Hunde, sobald sie in die Nähe des Geleges
kommen, als Gefahr und verlassen deshalb das Nest. Werden die Vögel lange oder
häufig bei ihrem Brutgeschäft gestört, drohen die zurückgelassenen Eier
auszukühlen. Im schlimmsten Fall wird das Gelege sogar aufgegeben.
Wir
alle können helfen
Speziell
in der Brutzeit kann jeder Einzelne helfen und das auf ganz einfache Weise. Um
dem Kiebitz mehr Ruhe in der anstrengen Brutzeit zu bieten, kann das Brutgebiet
umgangen und andere Strecken gewählt werden. Das Meiden des Brutgebietes ist
für Familie Kiebitz dabei die sicherste Variante. Das ist natürlich nicht immer
möglich. Bitte bedenken Sie aber, der selten gewordene Kiebitz ist auf unsere
Unterstützung angewiesen. Gleichzeitig hat auch die Setz- und Brutzeit der
heimischen Wildtiere begonnen – das bedeutet den Beginn der Geburten mit
anschließender Jugendaufzucht. Bitte verhalten sie sich deshalb auch außerhalb
der Schutzgebiete angepasst.
Die
Stadt Dorfen, die Gemeinde Lengdorf, die örtliche Jägerschaft, der Kreisverband
Erding des Bayerischen Bauernverbands, die Ortsgruppen des Landesbunds für
Vogelschutz sowie des Bund Naturschutzes und die Wildland-Stiftung Bayern appellieren
gemeinsam an Ihre Rücksicht und Ihr Engagement für die Natur. Im Namen aller Wildtiere bitten wir, in der
sensiblen Phase bis 15. Juliauf den
ausgewiesenen Wegen zu bleiben, die Flächen nicht zu betreten und die Hunde
anzuleinen.Im Dorfener Moos als ausgewiesenes
Wiesenbrütergebiet wird zudem auf das Wegekonzept hingewiesen. Eine
Vielzahl an Vogelarten und auch Niederwild wie Feldhase und Reh werden Ihnen
für Ihre Unterstützung danken.
Bei weiteren Fragen und Anregungen steht Ihnen die Betreuung des Projekts Natur.Vielfalt.Isental gerne zur Verfügung. Kontaktdaten: Mobilnummer 0160 88 444 25 oder Mail monika.grassl@wildland-bayern.de.
Diese Web-Seite verwendet keine Cookies, insbesondere nicht von Drittanbietern. Weitere Informationen finden sich in unserer Datenschutzerklärung.
This website uses cookies to improve your experience while you navigate through the website. Out of these cookies, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are essential for the working of basic functionalities of the website. We also use third-party cookies that help us analyze and understand how you use this website. These cookies will be stored in your browser only with your consent. You also have the option to opt-out of these cookies. But opting out of some of these cookies may have an effect on your browsing experience.
Necessary cookies are absolutely essential for the website to function properly. This category only includes cookies that ensures basic functionalities and security features of the website. These cookies do not store any personal information.
Any cookies that may not be particularly necessary for the website to function and is used specifically to collect user personal data via analytics, ads, other embedded contents are termed as non-necessary cookies. It is mandatory to procure user consent prior to running these cookies on your website.