Praxistipp: Für das Miteinander von Wespen, Bienen und Menschen

Die ersten Bienen und Hummeln suchen an Tagen mit warmen Sonnenstrahlen nach Nektar. Da lohnt sich wieder ein Blick auf das Naturschutzjahresthema „Bienen, Hummeln, Wespen“ von Wildland-Stiftung Bayern und Bayerischem Jagdverband, wo es wieder hilfreiche Tipps gibt.

Nach der Winterzeit sehnen wir uns alle nach der warmen Frühlingssonne. Die lockt auch die ersten Insekten aus ihren Winterquartieren. Unter den Wildbienen gehören die Hummeln zu den ersten, die wir selbst bei noch kühlen Temperaturen auf der Suche nach Nahrung beobachten können. Dabei sind es ausschließlich die im Vorjahr begatteten Hummelköniginnen, die den Winter überdauert haben und nun auf der Suche nach geeigneten Neststandorten sind, um ihr neues Volk zu begründen.

Auch in vielen Bienenhotels, die als Ersatzquartiere angeboten werden, regt sich erstes Leben. Zu den häufigen Bewohnern gehören hier die Roten Mauerbienen, die im Puppenstadium in den Röhrchen überwintern. Jetzt im März schlüpfen zuerst die Männchen, die an ihrem weißen Bart gut erkennbar sind. Sie warten auf die wenige Tage später schlüpfenden Weibchen, um die sie dann zur Begattung konkurrieren.

Eher kritisch beobachten viele unter uns die Wespen und Hornissen. Auch unter ihnen schwärmen die ersten begatteten Königinnen, um nach einem geeigneten Neststandort zu suchen. Häufig umschwärmen sie dabei Rolladenkästen an den Fenstern oder auch Jagdkanzeln, die um diese Jahreszeit noch verschlossen im Revier stehen. Solche dunklen und möglichst windarmen Räume bevorzugen verschiedene Wespenarten wie beispielsweise die Sächsische Wespe, die Waldwespe oder auch die Hornisse, um dort ihr Nest zu bauen und für Nachwuchs zu sorgen. Wespen als durftgesteuerte Tiere lassen sich aber auch mit einfachen Mitteln „verstänkern“. Mit Duftölen wie Lavendel-, Teebaum- oder Nelkenöl lassen sich Ritzen und Fugen von Kanzeln oder Rollladenkästen einsprühen. Damit kann eine Ansiedlung auf einfache Weise verhindert werden. Sobald jedoch der Nestbau begonnen hat, ist ein Vertreiben schwierig. Da die Tiere nach Naturschutzrecht geschützt sind, darf ein bewohntes Nest auch nicht einfach zerstört werden. Dann sind Wespenberater zur Umsiedlung gefragt.

Heute sind viele der Wildbienen auf unsere Hilfe und den Schutz ihrer Lebensräume angewiesen. Mit der Ansaat heimischer Blühpflanzen und Kräutermischungen können wir das Nahrungsangebot erhöhen. Die Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) erprobte verschiedene Pflanzen auch auf die Attraktivität für Insekten. Dazu gehören unter anderem Zinnien, Duftnesseln, Katzenminze, Salbei und Fächerpflanzen. Hummeln bauen ihre Nester gerne im Erdreich, weshalb auch Bereiche ohne Bewuchs in unseren Gärten durchaus wertvoll sind.

Anregungen der LWG zur Bepflanzung finden Sie hier: http://www.lwg.bayern.de/gartenbau/zierpflanzenbau/211575/ oder in dem Faltblatt „Der ìntelligente´ Blumenkasten“

Weitere Tipps sind von Agraringenieur Dr. Christian Schmid-Egger im letzten Jahr in einem Beitrag für die „Jagd in Bayern“ zusammengefasst worden. Lesen Sie hier.

Nähere Infos zu den Wildbienen finden Sie auch in unserem Flyer zum Jahresthema.

Titelbild: Erdhummel©W. Irsch/piclease