Star – der Vogel des Jahres 2018

Zwar lässt sich der Star noch überall regelmäßig beobachten, doch zählt er bundesweit zu den stark rückläufigen Vogelarten. Deshalb hat der NABU gemeinsam mit dem LBV Bayern den Star zum Vogel des Jahres 2018 gekürt. Damit wird die Aufmerksamkeit auf den Rückgang selbst häufiger Allerweltsarten gelenkt.

Noch gehört der Star zu unseren häufigsten Singvögeln. In Bayern ist er mit Ausnahme der höheren Gebirgslagen flächendeckend verbreitet. Aufgrund seines auffälligen Balzverhaltens lässt sich der Star leicht beobachten. Von erhöhter Sitzwarte wirbt er im Frühjahr mit gespreizten Flügeln lautstark um ein Weibchen. Sein Lebensraum sind Laubwälder, Feldgehölze, Gärten und Parks oder Alleen. Der Star ist ein Höhlenbrüter und baut sein Nest in Baumhöhlen, Felsen oder Mauerhöhlen, häufig nutzt er Nistkästen. Beide Partner bebrüten die 4-6 Eier und kümmern sich um das Füttern der Jungvögel. In dieser Zeit suchen sie ihre Nahrung aus Würmern, Spinnen, Schneckenlarven, Insekten und deren Larven am Boden. Dazu suchen sie vor allem kurzrasige Wiesen oder Weideland auf. Im Sommer und Herbst ergänzen Stare das Nahrungsspektrum mit Beeren und Früchten. Im Spätsommer versammeln sich Stare zu großen, oft zehntausende von Individuen umfassenden Schwärmen, bevor sie gegen November in ihre Überwinterungsgebiete nach West und Südeuropa abfliegen.

Zunehmend leiden Stare unter Wohnungsnot. Bäume mit Bruthöhlen werden immer seltener. Ebenso setzt ihnen der Nahrungsmangel als Folge der industriellen Landwirtschaft mit Einsatz von Pestiziden oder der Aufgabe landwirtschaftlicher Betriebe mit Viehhaltung und dem damit verbundenen Rückgang von Grünland zu.

Dem Star können wir mit einfachen Mitteln bereits helfen. Mit Starenkästen können wir dem Mangel an Baumhöhlen entgegenwirken. Und mit der Anlage von Hecken mit starenfreundlichen Gehölzen können wir in der Feldflur wie im eigenen Garten das Nahrungsangebot verbessern. Sträucher wie die Kornellkirsche, Schneeball, Weißdorn, Liguster, Schwarzer Holunder oder Hartriegel und Felsenbirne tragen im Herbst reichlich Früchte, die auch anderen Vogelarten und Wildtieren als Nahrung und Deckung dienen.

Übrigens: Stare können andere Vogelstimmen oder Umgebungsgeräusche täuschend nachahmen. Lassen Sie sich nicht beirren, wenn sie in ihrem Garten plötzlich das Klingeln eines Handys oder einen, ihnen bisher unbekannten, Vogellaut hören.

Titelbild: Stare©Gerd-Röder

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