Europ. Wildkatze (Felis silvestris silvestris)

Ein erfolgreicher Rückkehrer in unserer Landschaft ist die Europäische Wildkatze.

  • Typische Merkmale:
    Die Europäische Wildkatze ist eine massive und kräftige „Waldkatze“ mit wuchtigem Kopf, v. a. beim Kuder oder Kater. Das Fell zeigt vor allem im Winter wenig Kontraste („verwaschen“), gelbgraue bis graubraune Grundfarbe, Aalstrich, weiße Flecken an Brust, Bauch oder Pfoten nicht selten, kräftige weiße Schnurr- und Tasthaare und hell fleischfarbener Nasenspiegel. Nacken mit vier schwarzen Querstreifen. Der Schwanz ist stumpfendig und buschig mit deutlich dunklen Ringen und schwarzem Ende.
  • Lebensweise:
    Kuder und Kätzin leben einzelgängerisch, Pirsch- und Lauerjäger, dämmerungs- und nachtaktiv, daher sehr lichtempfindliche Augen und sehr gute Ohren. Größe des Lebensraumes abhängig vom Nahrungsangebot
  • Fortpflanzung:
    Paarungszeit (Ranzzeit) zwischen Januar und März, Tragzeit etwa neun Wochen, Aufzucht der zwei bis vier Jungkatzen in Baumhöhlen, Fuchs- oder Dachsbauen, sie bleiben mindestens fünf Monate bei der Mutter.
  • Nahrung:
    Zu 90% Kleinsäuger, gelegentlich Vögel, Kaninchen, Amphibien und Insekten. Aas und vegetarische Kost nur in Notzeiten
  • Feinde und Verluste:
    Prädatoren der Jungkatzen sind Fuchs, Marder, Iltis und Wildschwein. Hauptgefahr ist aber Verlust und Zerschneidung geeigneter Lebensräume und der Straßenverkehr (Aufenthalt an gemähten Seitenstreifen wegen hoher Kleinsäugerdichte), auch Abschuss aufgrund von Verwechslung mit verwilderten Hauskatzen.
  • Lebensraum:
    Große geschlossene, möglichst lichtdurchflutete und reich strukturierte Laub- und Laubmischwälder mit Bachläufen, Lichtungen und Verstecken (Felsen, Wurzelteller, Totholz). Wildwiesen und Weiden zum Mäusefang.
  • Verbreitung:
    Früher in den meisten Bereichen Europas heimisch, durch Verfolgung nur noch selten. In Deutschland noch in Taunus, Odenwald und Hunsrück, im Harz, der Eifel, in Thüringen und im Bayerischen Wald zu finden.
  • Status:
    In der Roten Liste der BRD als „stark gefährdet“ und in der Liste Bayerns als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft.
  • Besonderheiten:
    Ist nicht mit der Hauskatze verwandt, kann sich mit dieser aber verpaaren, die Jungkatzen (Blendlinge) entsprechen meist dem Wildkatzentyp. In Gefangenschaft nicht zähmbar.