Steinkauz (Athene noctua)

Der stark gefährdete Steinkauz ist eine Leitart in mehreren Projekten der Wildland-Stiftung Bayern.

  • Typische Merkmale: Etwa amselgroß, Gefieder oberseits erdbraun mit kleinen weißen Punkten, Schultern und Flügel mit großen weißen Tropfen- und Querflecken. Über den großen gelben Augen befinden sich schmale weiße Überaugenstreifen, Federohren fehlen ihm, die Stirn ist niedrig und flach.
  • Lebensweise: Jahresvogel, dämmerungs- und dunkelaktiv, regelmäßig aber auch am Tag rege
  • Fortpflanzung: brütet in Baum- oder Felshöhlen, aber auch in Gebäuden (sehr anpassungsfähig). Nimmt auch dankbar Nistkästen an.  In Abhängigkeit von der Feldmausdichte Mitte April bis Mitte Mai 6 bis 7 weiße, nahezu kugelige Eier vom Weibchen bebrütet. Nach 22 bis 30 Tagen schlüpfen die Jungen. Mit etwa 35 Tagen verlassen die Jungen die Höhle, mit 38 bis 46 Tagen fliegen sie und mit 2 bis 3 Monaten wandern sie aus dem Revier ab. Zweitbruten sind selten. Hohe Territorialität zur Brutzeit und energische Revierverteidigung.
  • Nahrung: Hauptsächlich Insekten und Regenwürmer, daneben auch Kleinsäuger und Kleinvögel, selten Kriechtiere und Lurche.
  • Feinde und Verluste: Straßenverkehr, Lebensraumzerstörung und -veränderung, Intensivierung der Landwirtschaft und Schwund von Dauergrünland. Außerdem viele natürliche Feinde, wie größere Eulen, Greif- und Krähenvögel, Marder.
  • Lebensraum: offenes, reich strukturiertes Gelände, z.B. Dauergrünlandgebiete mit alten Kopfbaumbeständen, extensiv genutzte Streuobstwiesen und Dorfrandgebiete mit altem Baumbestand mit Bruthöhlen und Ansitzwarten.
  • Verbreitung: Er ist von Westeuropa und den Ländern um das Mittelmeer – einschließlich Nordafrika – quer durch Eurasien bis nach China verbreitet. Brutvorkommen in Europa lückenhaft.
  • Status: In der Roten Liste der BRD als „stark gefährdet“ und in der Liste Bayerns als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft.
  • Besonderheiten: Der Steinkauz galt bereits im antiken Griechenland als Vogel der Weisheit und war Sinnbild der Göttin Athene (wissenschaftlicher Name bedeutet übersetzt „nächtliche Athene“). Jagt im Gegensatz zu anderen Eulen mehr mit den Augen, als mit dem Gehör, oft laufend am Boden auf der Suche nach Kleingetier unterwegs. Spechtartiger Wellenflug, knicks auffallend beim Ansitz.