25. April 2017
Am 21.04.2017 fanden sich insgesamt 26 Naturinteressierte zu einer Exkursion in der Bund Naturschutz-Kiesgrube bei Haigerloh ein, die in Kooperation von BN, Kreisgruppe Mühldorf, und der Wildland-Stiftung Bayern veranstaltet wurde.
Die Bund Naturschutz-Kiesgrube zählt zu den bedeutendsten Amphibienlebensräumen im Landkreis und ist Refugium für viele Vogelarten. Dr. Andreas Zahn, BN, erklärte den Teilnehmern wie sich Rinder und Ziegen als Landschaftspfleger bewähren: Durch ihren Fraß und Tritt entsteht ein vielfältiger Lebensraum. So wechseln sich Gehölze und hohe Stauden mit kurzgefressenen Gras- und Kiesflächen ab. Ohne Beweidung würde dichter Wald entstehen, der für die hier vorkommenden seltenen Arten nicht geeignet wäre. In den Gewässern der Kiesgrube können sich Laubfrosch, Gelbbauchunke, Erdkröte und Kammmolch fortpflanzen. An besonnten Südhängen fühlt sich die Zauneidechse ebenso wohl wie auch die Blauflügelige Ödlandschrecke.
Im Sommer locken blühende Hochstauden zahlreiche Schmetterlingsarten wie z.B. Schwalbenschwanz, aber auch Käfer wie Moschusbock und viele weitere Insekten an. Auch das Rebhuhn könnte in der Kiesgrube seine Nahrung, wie Sämereien sowie kleine Insekten finden. Letztere sind aufgrund ihres hohen Eiweißgehalts besonders für das Wachstum der Jungvögel von großer Bedeutung.
In den letzten Jahrzehnten sind die Rebhuhnbestände durch die Intensivierung der Landwirtschaft stark zurückgegangen. Nun startete ein ganz besonderes Kooperations-Projekt zur Wiederansiedlung der Rebhühner. Die beiden Jäger Wilfried Portisch und Peter Bichlmaier, Kreisgruppe Mühldorf, haben zu diesem Zweck zwei Volieren in der BN-Kiesgrube aufgestellt. In jeder findet sich ein Pärchen, das hoffentlich demnächst zur Brut schreitet und wieder für Nachwuchs zunächst einmal in der Kiesgrube sorgen wird. Die Exkursionsteilnehmer waren beeindruckt von dem Engagement, das die Jäger und der Bund Naturschutz für das Wiederansiedlung-Projekt an den Tag legen.
Die fleißigen Landschaftspfleger, Tauernschecken-Ziegen, ließen sich leider nicht blicken, dafür konnten die Exkursionsteilnehmer Grünspecht und Goldammer hören.