30. November 2020
Auch wenn Treffpunkt Wildland aufgrund der Corona-Pandemie derzeit keine Naturführungen anbietet, haben wir dennoch Infos rund um winterliche Naturthemen sowie Aktions-Tipps für euch auf Lager!
Wie verändert sich das Leben der Wildtiere im Winter?
Der Winter ist für viele Wildtiere eine entbehrungsreiche Zeit. Sie sind aber an die Kälte und das geringere Nahrungsangebot hervorragend angepasst. Dafür haben sie unterschiedliche Strategien entwickelt. Einige Wildtiere verschlafen den Winter komplett wie. z.B. Siebenschläfer und Igel. Andere Tiere wie das Eichhörnchen machen lediglich eine sogenannte Winterruhe. Die Erdkröte, die Ringelnatter und sogar der Zitronenfalter fallen dagegen in eine Winterstarre.
Siebenschläfer © H.-J. Fünfstück/piclease 
Eichhörnchen © A. Deepen-Wieczorek/piclease 
Erdkröte © G. Herrmann/piclease
Schon gewusst?
Richtige Winterschläfer sind beispielswiese Siebenschläfer oder Fledermäuse. Sie überdauern die Wintermonate in einer geeigneten Höhle. Dabei werden alle lebensnotwendigen Funktionen auf Sparflamme gesetzt. Auch die Körpertemperatur wird auf ein Minimum reduziert. Die Tiere verschlafen diese Zeit komplett.
Eine sogenannte Winterruhe halten z.B. Eichhörnchen, Dachs oder Braunbär. Die Wildtiere begeben sich in einen Ruhezustand, bei dem sie während der Wintermonate jede Bewegung einschränken und ihre Körpertemperatur stark absenken. Die Winterruhe wird allerdings hin und wieder unterbrochen, um Nahrung aufzunehmen. Eichhörnchen ernähren sich dann von den Vorräten, die sie im Herbst im Boden vergraben oder in Spalten versteckt haben.
Die Winterstarre ist eine spezielle Strategie, die wir bei Amphibien und Reptilien finden, wie z.B. der Erdkröte und der Ringelnatter. Fällt die Umgebungstemperatur auf unter 10 °C verlangsamt sich die Aktivität der Tiere. Die Körperfunktionen werden reduziert und sie nehmen keine Nahrung mehr auf. Wind- und frostgeschützte Verstecke wie Stein-, Laub- und Komposthaufen, Hohlräume unter Baumwurzeln oder Mauerspalten sind beliebte Winterquartiere.
Zitronenfalter © W. Gailberger/piclease 
Hermelin © W. Gailberger/piclease
Schon gewusst?
Einige Schmetterlingsarten wie z.B. Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs und Zitronenfalter überwintern nicht als Raupe oder Puppe, sondern als Falter. Sie fallen ebenfalls in Winterstarre. Der Zitronenfalter ist dabei ein ganz harter Kerl: er übersteht die kalte Jahreszeit ungeschützt und frei an Ästen hängend! Wie ist das möglich? Mit seinem körpereigenen Frostschutzmittel, dem Glycerin, gefriert seine Körperflüssigkeit nicht. Bereits im Februar erwacht er wieder aus seiner Starre und wird zum ersten Frühlingsboten.
Im Winter gut getarnt ist das Hermelin! Zweimal pro Jahr kleidet sich das Hermelin, oder auch Großes Wiesel genannt, neu ein. Im Winter wechselt seine Fellfarbe von brauner Oberseite und weißer Unterseite zu rundum schneeweiß. Nur die Schwanzspitze bleibt ganzjährig in Schwarz getaucht. Sie ist neben der Größe das sichere Unterscheidungsmerkmal des Hermelins gegenüber seinem kleineren Verwandten, dem Mauswiesel. Allerdings macht auch dem Hermelin der Klimawandel zu schaffen, sodass es vorkommen kann, dass es im weißen Tarnkleid auf grüner Wiese herum läuft.
Winterlandschaft © F.Herrmann/piclease
Aktions-Tipp: Auch im Winter gibt es viel zu entdecken!
In einer scheinbar leeren Winterlandschaft kannst du die vielfältigen Spuren der Wildtiere entdecken. Dabei sind nicht nur die „Fußabdrücke“, also Spuren und Fährten, der Tiere gemeint, sondern alles was auf die Anwesenheit von Wildtieren hinweist. Also z.B. Fraßspuren, aber auch Federn, verlassene Nester oder Losung. Sei gespannt darauf, was du draußen alles finden kannst!
Hasenspur im Schnee © H. Winter/piclease 
Vogelspur im Schnee © H. Winter/piclease 
Eichhörnchenspur im Schnee © A. Deepen-Wieczorek/piclease
Feder einer Ringeltaube © A. Deepen-Wieczorek/piclease 
Losung © S. Ott/piclease
Aktions-Tipp: Der Frost zaubert tolle Eiskristalle in die Natur!
Auf deinem winterlichen Spaziergang kannst du auf Entdeckungsreise gehen und die vielfältigen Formen der Eiskristalle entdecken. Mache ein Foto von diesen zerbrechlichen Wunderwerken der Natur und sende es an johanna.vilsmeier@wildland-bayern.de. Die schönsten Bilder werden prämiert und erhalten einen Platz auf unserer Homepage. Bitte gib deinen Namen, deine Adresse und dein Alter an.
Hier geht`s zur Bildergalerie: https://www.wildland-bayern.de/umweltbildung/der-frost-zaubert-tolle-eiskristalle-in-die-natur/?preview=true&_thumbnail_id=14322
Foto © U. Kay-Blum 
Foto © U. Kay-Blum 
Foto © U. Kay-Blum
Aktions-Tipp: Stelle draußen ein Futterhäuschen auf, sodass du es gut aus dem Fenster beobachten kannst. Erstelle dir ein eigenes „Forscherbuch“ und notiere darin die Vögel, die du siehst.
Foto © A. Brillen/piclease
Gerne darfst du uns auch von den Spuren, die du gefunden hast oder von deinen Vogelbeobachtungen ein Foto schicken.
Findest du alle Tiere, die sich in der Winterlandschaft versteckt haben? Hier kommt unser Suchsel: https://www.wildland-bayern.de/wp-content/uploads/2020/11/Suchsel_Winterlandschaft_.pdf
Falls du nicht alle Tiere finden konntest, kommt hier die Lösung zu unserem Suchsel: https://www.wildland-bayern.de/wp-content/uploads/2020/11/Suchsel_Winterlandschaft_Lösung.pdf
Viel Spaß wünscht das Team von Treffpunkt Wildland: Johanna Vilsmeier & Gerda Benner
Titelbild: Kopfweiden © H. Glader/piclease