Artenhilfsmaßnahmen für Wiesenknopf-Ameisenbläulinge

Wiesenknopf-Ameisenbläulinge sind kleine Tagfalter, die zu wichtigen Zeigerarten im Naturschutz gehören. Auf Flächen der Wildland-Stiftung Bayern im FFH-Gebiet Mainaue zwischen Eltmann und Haßfurt sind nun Artenhilfsmaßnahmen geplant, um wieder Biotope für die Falter zu gestalten.

In der Mainaue bei Augsfeld und Zeil stehen mehrere Flächen mit gesamt knapp vier Hektar im Eigentum der Stiftung. Anfang Dezember besichtigten Vorstand Dieter Sedlmayer und Geschäftsführer Eric Imm von der Wildland-Stiftung Bayern zusammen mit Dr. Birgit Binzenhöfer, Gebietsbetreuerin Haßberge, den beiden Mitarbeitern der Unteren Naturschutzbehörde Haßfurt Claus Haubensack und Robert Lauer, sowie Revierpächter Hermann Degel mehrere Eigentumsflächen der Stiftung nahe Augsfeld im Landkreis Hassfurt, um Pflegemaßnahmen zu besprechen, die den Wiesenknopf-Ameisenbläulingen ihr Überleben sichern.

Es gibt zwei Arten dieser kleinen Tagfalter, die Hellen und Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulinge, die beide auf der Rote-Listen geführt werden und wichtige Zeigerarten speziell für extensiv genutzte, nährstoffarme und wechselfeuchte Wiesen sind. Wie viele Schmetterlinge sind sie spezialisiert auf eine Futterpflanze, hier den Großen Wiesenknopf, der als Nektarquelle und zugleich als einzige Eiablage- und Raupenfutterpflanze dient. Zugleich leben die Falter auch in enger Symbiose mit Knotenameisen, in deren Nestern die Raupen versorgt werden und die Puppen bis zum Schlüpfen des Falters überwintern.

Gebietsbetreuerin Binzenhöfer erläuterte beim Ortstermin die Bedeutung der Eigentumsflächen der Wildland-Stiftung Bayern als potentielle Lebensräume für den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling, der im gesamten FFH-Gebiet sehr stark in seinem Bestand abgenommen hat. Dennoch konnte sie ihn wie auch seine Wirtsameise, die Rotgelbe Knotenameise (Myrmica rubra) nachweisen. Wegen der Bedeutung der FFH-Arten ist dringend eine Pflege auf den Wildland-Flächen erforderlich. Als Erstpflege soll noch in den Wintermonaten der dichte Wurzelfilz oberflächennah abgezogen werden, um eine Wiederansiedlung des Wiesenknopfs zu ermöglichen. Dabei richtet sich das Augenmerk auch auf die Nester der Ameisen, die für das Überleben der Bläulinge erforderlich sind. Sedlmayer bedankte sich im Namen der Stiftung bei Revierpächter Degel, der sich bereit erklärt hatte, diese Erstpflege in Eigenregie durchzuführen.  

Anschließend soll das Mahdregime an den Lebenszyklus der Bläulinge angepasst werden. Eine Mahdruhe zwischen dem 15. Juni und Mitte September gewährleistet die Blütenbildung des Wiesenknopfs, der dann als Futter- und Eiablagepflanze zur Verfügung steht.

Näheres zur Lebensweise der Tagfalter finden Sie hier.

Titelbild: Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling©E. Dallmeyer/picleease

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