Birkwildzählungen

Seit 1977 finden im Naturschutzgebiet Lange Rhön Birkwildzählungen statt. Die Wildland-Stiftung Bayern erhält daraus wesentliche Daten zum Zustand der Population.

Ausgezeichnetes Projekt der
UN-Dekade Biologische Vielfalt

Rhoensprudel_Logo_44Wir danken der Firma Mineralbrunnen Rhön-Sprudel für die großzügige Unterstützung des Engagements der Stiftung im Biosphärenreservat Rhön.

BNFsDie Stelle des Gebietsbetreuers wird gefördert über den Bayerischen Naturschutzfonds.

Herbstzählung 2015

Zwölf Hähne und neun Hennen wurden 2015 bei der Herbstzählung der Birkhühner in der Rhön gezählt, darunter auch wenige Jungvögel. Jäger und Naturschützer saßen in den Morgenstunden des 19. Septembers im Gebiet an, um Birkhühner und alle Begleitarten des Naturschutzgebiets Lange Rhön zu erfassen. Das Ergebnis lässt sich angesichts der Tatsache, dass in diesem Jahr keine schwedischen Vögel ausgewildert wurden, durchaus sehen. Dennoch hätte sich Gebietsbetreuer Torsten Kirchner gefreut, wenn noch der eine oder andere Jungvogel nachgewiesen worden wäre. Insgesamt konnten die freiwilligen Helfer 66 Vogelarten, davon 24 Arten der Roten Liste nachweisen. Darin zeigt sich die hohe Bedeutung des Gebietes für die Artenvielfalt, auch während der Zugzeit.

Die Stelle des Gebietsbetreuers wird über den Bayerischen Naturschutzfonds gefördert.

Wir danken der Firma Mineralbrunnen Rhön-Sprudel für die großzügige Unterstützung des Engagements der Stiftung im Biosphärenreservat Rhön.

Frühjahrszählung 2015

Rund 120 Helferinnen und Helfer beobachteten am letzten Aprilwochenende von 4 Uhr morgens bis 8 Uhr bei gutem Frühlingswetter die Lange Rhön. Dabei wurden 12 Hähne und acht Hennen der seltenen Birkhühner gesichtet. Damit bestätigt sich die Stabilisierung der kleinen Rhöner Population, die im Frühjahr 2014 mit elf Hähnen und sieben Hennen geringfügig kleiner war.Weitere 84 Vogelarten meldet die Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Unterfranken nach Auswertung der Zählbögen, darunter 32 Arten der Roten Liste Bayerns. Bekassine, Raubwürger und Wiesenpieper sind dabei typische Rhönvögel. Ringdrossel und Steinschmätzer werden die schöne Landschaft in Kürze wieder verlassen haben, um weiter im Norden ihre Brutgebiete zu erreichen. Einen Regenbrachvogel, wie ihn Michael Michael Schraut, Vorsitzender der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft identifizieren konnte, sieht man gewiss nicht jedes Jahr.

Frühjahrszählung 2014

Am 26. April 2014 konnten die Teilnehmer der Birkwildzählung elf Hähne und sieben Hennen beobachteten. Erstmals seit langem wurde im gesamten Naturschutzgebiet Lange Rhön wieder Birkwild beobachtet.

Herbstzählung 2013

Wie in jedem Herbst fand im Oktober 2013 wieder die Birkwild- und Vogelerfassung auf der Langen Rhön statt, organisiert von der Wildland-Stiftung Bayern und dem Landratsamt Rhön Grabfeld. Mit dabei waren rund 50 Freiwillige aus der Jägerschaft, der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Unterfranken und  Naturfreunde. Trotz ungünstiger Witterungsbedingungen – starker Regen erschwerte die Sicht der Zähler und verringerte trotz milder Temperaturen die Aktivität der Vögel – wurden dabei zufriedenstellende Ergebnisse erzielt: Sieben Birkhähne und drei Birkhennen beobachteten die Helfer. Im Frühjahr waren es sechs Hähne und zwei Hennen gewesen. Dies entspricht in etwa den Vorbeobachtungen. Nach diesen hält sich jedoch noch mindestens eine weitere Henne im hessischen Teil der Rhön auf.

Bei der Herbstzählung ist der Teilnehmerkreis deutlich kleiner als im Frühjahr, so dass nur auf den aussichtsreichsten Plätzen der knapp 3.300 Hektar Fläche des Naturschutzgebiets Lange Rhön beobachtet wird. Auch im Bereich des hessischen Roten Moors wurde eine Vogelzählung durchgeführt.

Nachdem in den vorausgegangenen Jahren die Witterungsbedingungen für die Aufzucht der Birkhuhnküken sehr ungünstig gewesen waren, verlief die Witterung in diesem Jahr doch günstiger. Feuchte und kalte Witterung im Frühsommer erschwert die Aufzucht der Küken stark oder verhindert sie gänzlich – das überlebenswichtige Insektenangebot ist zu niedrig oder die Küken gehen durch Unterkühlung ein. Doch heuer wurde es kurz vor der Schlupfzeit im Frühsommer warm und trocken. Erstmals seit 2010 konnte wieder Nachwuchs bei den Birkhühnern bestätigt werden. Im Juni wurde ein bereits geschlüpftes Gelege gefunden. Später konnten mehrfach drei Jungvögel beobachtet werden.

Damit, so Gebietsbetreuer Torsten Kirchner, konnte sich erstmals seit Beginn der Auswilderungen offensichtlich ein schwedischer Birkhahn fortpflanzen. Diese Vögel tragen Sender, und es war ein besenderter Vogel der auf dem nahegelegenen Balzplatz die ranghöchste Position inne hatte. „Diese Beobachtungen bestätigen die bestandsstabilisierende Wirkung der intensiven Bemühungen um den Birkhuhnschutz“ erläutert Kirchner. Was die Fachleuten dabei freut, ist die damit zusammenhängende genetische Auffrischung des Rhöner Birkwildbestandes, denn dessen bisheriger Rückgang wurde unter anderem mit eingeschränktem Genpool begründet.

Des Weiteren erbrachte die Zählung den Nachweis von 43 anderen Vogelarten, davon acht von der Roten Liste. Die zeige einmal mehr den Wert des Naturschutzgebietes Lange Rhön für die Vogelwelt, sagt Dieter Weisenburger von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt. „Alle Maßnahmen, die die Lebensraumqualität für das Birkhuhn verbessern, helfen auch die anderen Bodenbrüter zu schützen. Dies liefert stichhaltige Argumente, um die charakteristische Rhön-Landschaft erhalten zu können“.

 

Zählbericht-Frühjahrszählung-Birkwild-2013

Herbstzählung 2011: Der Balzgesang des Birkhahns auf der Langen Rhön wird immer leiser

Die Witterungsbedingungen bei der Herbstzählung der Birkhühner und anderer Vogelarten im Naturschutzgebiet Lange Rhön waren bei der Herbstzählung im Oktober 2011 sehr günstig: Es war fast windstill, stellenweise gab es Bodenfrost. Wie jedes Jahr nahmen etwa 50 Ehrenamtliche aus den Kreisen der Jägerschaft, der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Unterfranken und weitere Naturbegeisterte vor der Morgendämmerung die Zählplätze ein. Die Hoffnung, eine beeindruckende Herbstbalz der Birkhühner zu erleben, erleichtert das frühe Aufstehen.

Diese Hoffnung erfüllte sich allerdings nur für wenige der Zähler. Lediglich vier Hähne und vier Hennen zeigten sich an diesem Morgen – ein unerfreuliches Ergebnis, das die Beobachtungen im Vorfeld leider bestätigte. Zu schlecht waren die Witterungsbedingungen zur Aufzuchtszeit der Küken. Im Juni 2011 schlug die Witterung genau in dieser sensiblen Phase um auf kühl-feuchte Verhältnisse.

Eine schlechte Aufzuchtssaison, bei der es immer wieder zu Totalausfällen in der Nachzucht kommen kann, wird von einem intakten Birkhuhnbestand in günstigen Jahren wieder ausgeglichen. In der Rhön ist der Bestand allerdings soweit abgesunken, dass sich die Population aus eigener Kraft nicht erholen kann. Die Hoffnung liegt auf der Auswilderung.

Bei den Begleitvogelarten zeigt sich Michael Schraut von der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft mit insgesamt 65 Vogelarten, davon 26 der Roten Liste Bayerns, sehr zufrieden.

Frühjahr 2011: Schwedische Hähne in der „Langen Rhön“ gesichtet

Sieben Hähne und sechs Hennen wurden in diesem Frühjahr bei der Zählung des Birkwildes in der Rhön beobachtet. Veranstaltet wurde sie unter Federführung der Wildland-Stiftung mit dem hessischen und bayerischen Birkwildhegering sowie der hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats. Von den sieben zur Zählung beobachteten Hähnen seien drei oder vier Schweden gewesen, berichtet Wildland-Mitarbeiter Torsten Kirchner. Für ihn war das ein zufriedenstellendes Ergebnis, da sich die „Neubürger“ seit der Auswilderung sehr versteckt gehalten hätten.

Die äußeren Bedingungen für die Frühjahrszählung des Birkwildes in der Rhön waren ideal: Das Wetter war trocken, der Himmel bedeckt und es blieb windstill. Gezählt wurde an 80 Plätzen in der Langen Rhön und am Himmeldunkberg. In der hessischen Hochrhön fand zeitgleich die Vogelzählung statt. 68 verschiedene Vogelarten wurden registriert, davon 20, die auf der Liste der bedrohten Arten stehen. Auch wenn die genaue Auswertung noch nicht vorliegt, war heuer auch die Bekassinenbalz „extrem gut“, wie Gebietsbetreuer Torsten Kirchner kommentierte. Das Naturschutzgebiet Lange Rhön beheimatet zehn Prozent des gesamten bayerischen Brutbestandes dieser bedrohten Vogelart.