23. April 2019
Lehrgangsleiter Hubert Kraußer von der Jägergesellschaft Brauner Hirsch besuchte mit seiner Gruppe zur Jägerausbildung das Naturschutzgebiet Lange Rhön, wo er den Teilnehmern auch die Bedeutung des Naturschutzes am Beispiel des Rhön-Projekts der Wildland-Stiftung Bayern näher bringt.
Der aktuelle Ausbildungslehrgang der BJV-Kreisgruppe Jägergesellschaft Brauner Hirsch aus Nürnberg besuchte am 13. 4. 19 mit Lehrgangsleiter Hubert Kraußer das Naturschutzgebiet Lange Rhön am nördlichsten Ende von Bayern. Die Lange Rhön ist das größte NSG Bayerns außerhalb der Alpen und sicherlich eine der beeindruckendsten Offenlandschaften in Deutschland. Naturschutz durch Jägerhand, über die Wildland-Stiftung Bayern organisiert und finanziert, wird im Rhön-Projekt besonders anschaulich. Den Naturschutzgedanken auch in der Jägerausbildung stärker zu verankern, ist für Ausbildungsleiter Kraußer schon immer ein persönliches Anliegen.
Beginn und Höhepunkt des Tages war die bei Sonnenaufgang einsetzende Balz der Birkhähne, ein einzigartiges und auch für Jäger seltenes Erlebnis. Ermöglicht wurde es der Gruppe durch die fachkundige Führung von Gebietsbetreuer Torsten Kirchner sowie von Berufsjäger Raphael Blum von der Wildland-Stiftung-Bayern.
Beide beschrieben den Teilnehmern eindrücklich ihren umfangreichen Einsatz für die Erhaltung des Birkhuhns. Dabei wurde deutlich, wie wichtig diese Vogelart als Leitart für die Lebensgemeinschaften der Hochrhön ist. Das Birkwild reagiert äußerst empfindlich auf die vielfältigen Störungen seines Lebensraumes. Für diese hochbedrohte bodenbrütende Vogelart kann so auch jeder Verlust durch Beutegreifer bestandsbedrohend sein.
Die Gruppe half daher besonders gerne mit einem mehrstündigen Arbeitseinsatz bei der Renovierung von zwei Kunstbauen zur Prädatorenbejagung. Durch diesen Arbeitseinsatz konnten die Teilnehmer vor Ort einen Eindruck gewinnen, was an Manpower zur Erhaltung dieser einmaligen Wildart geleistet wird. Das umfangreiche Prädatorenmanagement durch den Berufsjäger Blum kommt nicht nur dem Birkwild sondern allen Bodenbrütern im Gebiet, wie beispielsweise auch den Bekassinen oder Wiesenpiepern zugute.
Titelbild: Ausbildungskurs der Jägergesellschaft Brauner Hirsch zu Besuch im Rhön-Projekt der Wildland-Stiftung Bayern@T. Fleischmann/Jägergesellschaft Brauner Hirsch