Wertvolle Lebensräume an der Kleinen Sinn

Seit über vier Jahrzehnten ist die Wildland-Stiftung Bayern aktiv zum Schutz von Lebensräumen an Rhöner Bächen. Bei einem Ortstermin wurden Anfang des Jahres alle Wildland-Grundstücke an der Kleinen Sinn begutachtet und die zukünftige Bewirtschaftung und erforderliche Pflegemaßnahmen erörtert.

Die Kleine Sinn im Landkreis Bad Kissingen im äußersten Nordwesten Bayerns gehört neben der Schondra oder dem Schmalwasser zu naturnahen und deshalb besonders wertvollen Fließgewässern in der Rhön. Alle gehören zum Flusssystem der Fränkischen Saale. Die Kleine Sinn entspringt im Truppenübungsplatz Wildflecken und mäandriert im Verlauf durch störungsarme Wiesentäler, bevor sie nahe der Gemarkung Speicherz westwärts nach Hessen weiterfließt. In der Gemeinde Motten gehören über 17 Hektar Flächen an der Kleinen Sinn zum Eigentum der Wildland-Stiftung Bayern.

Bei einem Ortstermin besichtigte Geschäftsführer Eric Imm zusammen mit Rudi Sautter, Vorsitzender der Kreisgruppe Bad Brückenau, sowie dem langjährigen Revierpächter Franz Storch, dem Naturschutzbeauftragten der Kreisgruppe Dieter Muth, Landwirt Wolfgang Nissen und Doris Hupfer von der Unteren Naturschutzbehörde alle im Eigentum der Stiftung stehenden Flächen. Dabei wurden detailliert die zukünftige Pflege und Bewirtschaftung besprochen. Die Palette reicht von Erstpflegemaßnahmen gegen das Verbuschen, Heckenpflege, der Anlage von flachen Wiesenseigen oder der zukünftigen Mahdtermine und –häufigkeiten. Auch ein möglicher Rückbau einer stillgelegten Quellfassung der Gemeinde Motten wurde angedacht. Wo möglich, sollen die Wiesen weiter extensiv bewirtschaftet werden. Landwirt Nissen, der schon seit langem die Grundstücke bewirtschaftet, wird dies auch zukünftig im Auftrag der Stiftung übernehmen.

Ein weiterer Flächenkomplex nördlich von Kothen ist durch die rege Tätigkeit des Bibers geprägt, der hier den gesamten Talraum der Kleinen Sinn schon seit über 20 Jahren anstaut. Inzwischen sind viele Bäume wegen des Anstaus abgestorben und der Biber holt sich seine Nahrungsbäume teilweise  im angrenzenden Hangbereich. Die von Herrn Storch vor Jahren angepflanzten Obstbäume werden besonderen Schutz vor dem Biber erhalten. Der gesamte Wiesenkomplex ist derart beeindruckend, dass der überregionale „Hochrhöner Wanderweg“ hier vorbeiführt.

Herr Imm bedankte sich besonders bei Franz Storch für sein großartiges und langjähriges ehrenamtliche Engagement für die Flächen der Wildland-Stiftung Bayern. Ebenso bedankte er sich bei Dieter Muth, Bürgermeister von Oberleichtersbach, der die Nachfolge als Naturschutz-Beauftragter der Kreisgruppe Bad Brückenau übernommen hat. Neben den Flächen an der Kleinen Sinn wird Muth auch ein Auge auf die Wildland-Flächen im Bereich der Kreisgruppe bei Mitgenfeld an der Schondra im Bereich der Gemarkung Schönderling haben. Muth ist zukünftig offiziell der örtliche Wildland-Beauftragte für die Stiftung.  Mit den geplanten Maßnahmen können die wertvollen Lebensräume für Bachmuschel, Bekassine oder Schwarzstorch auch weiterhin gesichert werden.

Titelbild: Feuchtbiotop im Tal der Kleinen Sinn © Wildland-Stiftung Bayern