Kinder pflanzten eine Hecke für das Haselhuhn

Schüler der Grundschule Haag-Wolkar im Landkreis Passau standen bei einem Projekttag zu LIFE Natura 2000 im Mittelpunkt, denn sie konnten auf einem Grundstück der Wildland-Stiftung Bayern in Innerhartsberg den Lebensraum für das seltene Haselhuhn mit einer neuen Hecke bereichern.

Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Europäischen Vogelschutzrichtlinie, die heute als Grundlage eines europäischen Schutzgebietsnetzes gilt, hatten die untere Naturschutzbehörde beim Landkreis Passau, die höhere Naturschutzbehörde der Regierung von Niederbayern und die „Arbeitsgruppe Haselhuhn“ mit der Jägerschaft einen Projekttag organisiert. Im Zentrum stand das vom Aussterben bedrohte Haselhuhn. Zunächst wurden die Kinder im Unterricht mit dieser scheuen Vogelart vertraut gemacht, bevor sie auf der Fläche der Wildland-Stiftung Bayern den Lebensraum für das Haselhuhn verbesserten und eine neue Hecke pflanzten. Alois Rosenberger hatte als Vorsitzender des Jagdschutzverbands Wegscheider Land 60 verschiedene Pflanzen einheimischer Sträucher wie Weißdorn, Holunder, Schlehe, Pfaffenhütchen, Wildrose oder Eberesche bereitgestellt. Die Jagdkollegen bereiteten die Pflanzlöcher vor, in denen dann gemeinsam mit den Kindern die Sträucher gesetzt wurden. Diese finanzierte die Wildland-Stiftung Bayern. Hecken bieten Haselhühnern sowohl Deckung als auch Nahrung, wo sie im Frühjahr die Knospen und im Herbst und Winter die Beeren naschen.

Rosenberger, der vor einigen Jahren gemeinsam mit dem ehemaligen Forstdirektor Hans Gaisbauer den „Arbeitskreis Haselhuhn“ ins Leben rief und eine umfangreiche Kartierung der Haselhuhngebiete im Wegscheider Land veranlasste, freut sich, dass die Heckenpflanzung auf einem Grundstück der Naturschutzstiftung des BJV, der Wildland-Stiftung Bayern, stattfand. Die Erziehung zum Umweltschutz gehört nach den Worten von Schulrektorin Regina Fraunholz-Zechmann zum Schulprofil. Landrätin Gerlinde Kaupa erinnerte daran, Verantwortung für die Umwelt zu übernehmen, was die Kinder hier bereits spielerisch lernen.

Sachgebietsleiter Stefan Radlmair von der Regierung von Niederbayern stellte die EU-Vogelschutzrichtlinie vor. Er bedauerte aber, dass trotzdem die „Roten Listen“ immer länger werden. Deshalb braucht es engagierte Bürger, Jäger, Landwirte und Naturschützer vor Ort, die Projekte sinnvoll umsetzen. Im „Arbeitskreis Haselhuhn“ werden die Kompetenzen gebündelt und alle Verantwortlichen aus den Behörden, Jäger, Förster und Landwirte wirken beim Schutz für das Haselhuhn zusammen. Radlmair würdigte das besondere Engagement und überreichte Urkunden des Umweltministers Thorsten Glauber an Alois Rosenberger, Stephan Süß sowie Alois Hoheneder von der Kreisgruppe Wegscheider Land sowie Andreas Sperling, ehemaliger Leiter der unteren Naturschutzbehörde, seine Nachfolgerin Christiane Kotz, Rektorin Regina Fraunholz-Zechmann und weitere Personen. Auch Geschäftsführer Eric Imm von der Wildland-Stiftung Bayern, der an dem Termin leider verhindert war, wurde mit einer Urkunde des Staatsministers ausgezeichnet.

Dem Jagdschutzverband Wegscheider Land mit seinem Vorsitzenden Alois Rosenberger wurde 2018 für das Engagement zum Schutz des Haselhuhns der BJV-Naturschutzpreis verliehen.

Titelbild: Schüler der Grundschule Haag-Wolkar im Landkreis Passau pflanzten im Rahmen eines Projekttages zu LIFE Natura 2000 eine Hecke für das Haselhuhn@A. Rosenberger

Haselhuhn-Monitoring im Wegscheider Land

Die Jägerschaft im Wegscheider Land initiierte eine Kartierung des unscheinbaren Haselhuhns und wurde im Sommer 2018 dafür mit dem BJV-Naturschutzpreis ausgezeichnet. Die Wildland-Stiftung Bayern ist Mitglied der Arbeitsgruppe Haselhuhn und an der Umsetzung des Monitorings beteiligt.

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Wilde scheue Hühnervögel

Die wilden Hühnervögel, also die Rau- und die Glattfußhühner, waren das Jahres-Naturschutzthema 2014/15 von Wildland-Stiftung Bayern und Bayerischem Jagdverband (BJV).

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