Birkwild (Tetrao tetrix)

Birkhühner zählen zu jenen Arten, deren Bestände in den vergangenen Jahrzehnten drastisch eingebrochen und vielerorts erloschen sind. Besonders in der Rhön kämpft die Wildland-Stiftung mit aller Kraft ums Überleben der urigen Raufußhühner.

  • Typische Merkmale:
    Etwa haushuhngroßes Raufußhuhn, Hahn mit blauschwarzem Gefieder, Schwanzfedern leierförmig, weißen Unterschwanzdecken und roten „Balzrosen“ über den Augen, Henne erdbraun mit einer weißen Flügelbinde.
  • Lebensweise:
    nicht territorial, leben nach Geschlechtern getrennt. Hähne im Winter gesellig, ab der Balz einzelgängerisch. Den Sommer über bleiben die Küken bei der Henne, im Herbst lösen sich die Familienstrukturen (Gesperre) auf.
  • Fortpflanzung:
    Je nach Höhenlange und Witterung Balz zwischen April und Juni, Gruppenbalz in Balzarenen, mehrere Hähne kämpfen um die Hennen. Nest am Boden, 7-10 Eier werden von der Henne 26-27 Tage allein bebrütet. Jungvögel sind typische Nestflüchter, mit ca. 4 Wochen selbstständig.
  • Nahrung:
    Fast ausschließlich pflanzlich (frische Triebe, Blätter, Blüten, Knospen und Beeren), Küken müssen anfangs tierische Eiweiße zu sich nehmen (Insekten, Würmer und Spinnen).
  • Feinde und Verluste:
    Natürliche Feinde sind Habicht, Steinadler und Uhu. Bedeutende Nesträuber sind Rabenvögel, Fuchs, Marder, Hermelin, Dachs, Waschbär und zunehmend auch Wildschweine. Große Bestandsrückgänge durch Lebensraumverlust (Trockenlegung von Mooren, Verschwinden von Freiflächen in Wäldern) und Störungen durch Freizeitsport und Tourismus.
  • Lebensraum:
    Typische Bewohner von Mittelgebirgen, Moor- und Heideflächen. Wichtig sind deckungsreicher Unterwuchs, beispielsweise Beersträucher und freie Flächen zur Balz in störungsarmen Gebieten.
  • Verbreitung:
    Hauptvorkommen in den Alpen, Skandinavien und Osteuropa. In Deutschland sehr selten, auch hier gesicherter Bestand nur in den Alpen, vereinzelte Vorkommen in Bayern in der Rhön und Einzeltiere im Bayerischen Wald und eine Teilpopulation in Niedersachsen.
  • Status:
    In den Roten Listen der BRD und Bayerns jeweils als „vom Aussterben bedroht“ geführt.
  • Besonderheiten:
    scheiden eine spezielle Blinddarmlosung aus, die als dünnflüssige schwarze Masse meist unter den Schlafbäumen zu finden ist.