Kiebitz (Vanellus vanellus)

Der Kiebitz, einst in Mooren und Sümpfen daheim, ist heute auch eine typische Art der Agrarlandschaft, vor allem auf Feuchtwiesen und in Auenregionen. Doch der Bodenbrüter kämpft ums Überleben. 

  • Typische Merkmale:
    Ungefähr taubengroßer, auffällig weiß und dunkel gezeichneter Vogel mit einer langen Federholle am Hinterkopf und auffallend gerundeten Flügeln im Flugbild. 
  • Lebensweise:
    Geselliger Bodenbrüter der feuchten Wiesen- und Ackerlandschaft, Zugvogel, der bereits ab Ende Februar aus dem Winterquartier zurückkehrt. 
  • Fortpflanzung:
    Kiebitze brüten etwa ab Ende März bis Mai in unseren Feldern, bevorzugt auf feuchten Wiesen oder Feuchtstellen in Äckern. Die meist vier beigefarbenen Eier mit dunkelne Klecksen und Punkten werden in einer flachen Bodenmulde abgelegt. Brutdauer zwischen26 und 29 Tagen. Die gut getarnten Jungen sind Nestflücher und drücken sich bei Gefahr. Sie benötigen allerdings nochmal knapp 35 Tage, bis sie flugfähig sind. 
  • Nahrung:
    Insekten besonders für die Jungvögel, aber auch für die adulten Tiere, zudem Larven und Würmer, Samen, Früchte und sogar Pflanzenteile von Wildkräutern 
  • Feinde und Verluste:
    Sämtliche Prädatoren vom Wiesel bis zum Schwarzwild, außerdem Greifvögel und Krähen. Größtes Problem ist aber die moderne Landwirtschaft, die einerseits die Bruthabitate (Feuchtwiesen) zu intensiv genutzten Äckern umgewandelt hat und dort nun gerade im März mit Gülledüngung, Graswalzen und sonstiger Ackerbearbeitung beginnt, so dass zahlreiche Gelege vernichtet werden.
  • Lebensraum:
    Moorgebiete, Überschwemmungsflächen, Uferbereiche von Gewässern sowie Feuchtwiesen in der Agrarlandschaft, aber auch Getreide- und Maisäcker. Kiebitze kommen nicht über ca. 850 m ü. NN vor, so dass ihre Verbreitung durchaus Lücken aufweist. 
  • Verbreitung:
    Ganz Eurasien, Überwinterungsgebiete in Spanien, Portugal und an der nördlichen Küste Afrikas 
  • Status:
    Auf der Roten Liste Deutschlands ist der Kiebitz als „stark gefährdet“ gelistet, selbiges gilt für Bayern, wo er lokal sogar vom Aussterben bedroht ist. 
  • Besonderheiten:
    Kiebitze sind Flugakrobaten, die ihre kunstvollen Luftmanöver oft unter lauten Rufen vollführen. Die Rufe, meist ein „pie-witt“ haben eine große Bandbreite im Klang von “fröhlich“ bis hin zu laut „klagend“.

Zu dieser Tierart gibt es ein Wildland-Poster!