30. November 2016
Nach der Brutsaison im Herbst konnten im Wiesmet Maßnahmen zur Lebensraumverbesserung umgesetzt werden. Die Wildland-Stiftung Bayern engagiert sich hier in Mittelfranken bereits seit 1996 zum Schutz des Lebensraums für Wiesenbrüter.
Die weitläufige Wiesenlandschaft im Wiesmet nördlich des Altmühlsees gilt als eines der zentralen Gebiete für Wiesenbrüter. Sie alle sind auf feuchte Wiesenstandorte als Lebensraum angewiesen. Nach den Ergebnissen der letzten Wiesenbrüterkartierung finden viele dieser Vogelarten nur in wenigen speziellen Gebieten noch geeigneten Lebensraum. Das Wiesmet gehört zu den wichtigsten Lebensräumen speziell für Großen Brachvogel, Rotschenkel, Uferschnepfe und Wiesenpieper. Doch auch hier ist durch die trockenen Sommer der letzten Jahre die Lebensraumqualität gesunken.
Zuständig für das Wiesenmanagement im Wiesmet ist der Landschaftspflegeverband Mittelfranken (LPV) im Auftrag der Regierung von Mittelfranken. Auch die Flächen der Wildland-Stiftung Bayern sind in sein Gesamtkonzept des Wiesenmanagements eingebunden. Nachdem das Bayerische Landesamt für Umwelt im Sommer 2016 Sondermittel für lebensraumverbessernde Maßnahmen zur Verfügung stellte, fanden jetzt auf Flächen der Verbände Maßnahmen statt.
Auf neun Flächen der Stiftung in den Gemarkungen Ornbau, Gern und Hirschlach wurden rund 40 neue Wiesenseigen und –mulden angelegt oder bereits bestehende nachgearbeitet. So wird das Wiesmet punktuell wieder vernässt. Erfahrungen zeigen, dass viele Wiesenbrüter besonders solche Mulden zur Nahrungssuche nutzen, um im feuchten Substrat nach Würmern, Larven und Insekten zu stochern. Die neuen Rohbodenstandorte der Mulden werden besonders auch von kleinen Vogelarten wie Wiesenpieper oder Schafstelzen zur Nahrungssuche genutzt.
Klaus Fackler vom LPV erläuterte, dass jetzt nach der Brutzeit, wenn die Vögel in ihre Winterquartiere aufgebrochen sind, ein günstiger Zeitpunkt für solche Maßnahmen sei. Gerhard Engelhard begleitete als Naturschutzbeauftragter der Kreisgruppe Feuchtwangen die Arbeiten mit Bagger und schwerem Gerät.
Artenschutz kann nur gelingen, wenn geeignete Lebensräumen zur Verfügung stehen. In unserer Kulturlandschaft bedarf es der „Kümmerer vor Ort“, um nach Lösungen mit allen Beteiligten zu suchen. Fackler ist optimistisch, denn in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt kann im kommenden Jahr auch im Einvernehmen mit Landwirtschaft und Naturschutz versuchsweise mit einem großflächigem Wassermanagement begonnen werden. Zusätzlich sollen die punktuellen Vernässungen auch auf staatlichen und gemeindeeigenen Flächen fortgesetzt werden. So hoffen die Akteure, dass das Wiesmet auch in Zukunft für die seltenen und teilweise vom Aussterben bedrohten Vogelarten sowie für Insekten und zahlreiche Wildtiere attraktiv bleibt.