Schau genau und werde schlau – hier erfährst du Interessantes zum Lebensraum Quelle

Quellen sind natürliche Grundwasseraustritte und in ganz Europa stark bedroht, weil sie vielerorts zerstört werden! Bei uns in Bayern findet man Quellen vorallem in den Alpen, den Mittelgebirgen, im Tertiären Hügelland und an den Steilufern der Alpenflüsse wie dem Inn.

Die Wildland-Stiftung Bayern kauft oder pachtet landwirtschaftliche Flächen, Waldstücke, Moorflächen oder Ufergrundstücke, um die Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen zu sichern. In Frauendorf bei Kraiburg, Landkreis Mühldorf, geht es um den Schutz wertvoller Kalktuff-Quellen und Quellwässer.

Hier der Link: https://www.wildland-bayern.de/projekte/hangleitenwald-bei-frauendorf/

Quellwasser ist sauerstoff- und nährstoffarm. Nur wenige Arten konnten sich auf diese extremen Lebensbedingungen spezialisieren. So z.B. der Feuersalamander, der unser Maskottchen an den Kalktuffquellen in Frauendorf ist.

Wusstest du, dass der Feuersalamander

  • zu den Amphibien gehört?
  • im Wasser und an Land lebt?
  • giftig ist und eine schwarz-gelbe Warnfärbung hat?
  • sein Gift aus Giftdrüsen bis zu 1 Meter weit spritzen kann?
  • unterirdisch oder in Höhlen überwintert?
  • bis zu 20 Jahre alt werden kann?

Hier kannst du mehr zum Feuersalamander erfahren: https://www.wildland-bayern.de/tierarten/feuersalamander-salamandra-salamandra/

Wusstest du, dass die gestreifte Quelljungfer

  • keine junge Frau, sondern eine Libelle ist?
  • ihre Kinderstube im Bach hat (als Larve)?
  • sich nur in klaren Quellbächen wohlfühlt?
  • ihre Eier mit einem langen Legebohrer in das Bachbett legt?

Wusstest du, dass die Quellschnecken

  • zu den Wasserdeckelschnecken gehören?
  • rechtsgewundene Gehäuse besitzen, die nur etwa 4 mm hoch werden?
  • wie ihr Name vermuten lässt in Quellen und davon ausgehenden Bächen leben, seltener sogar in Höhlen?

Wusstest du, dass die Brunnenkresse

  • nach Senf schmeckt?
  • sehr gesund ist, weil sie viel Vitamin C enthält?
  • zum Würzen von Salaten verwendet werden kann?

Die Vitaminbombe vom Bach:
In der Natur wächst die Brunnenkresse an Bachläufen mit sauberem Wasser. Das Kraut blüht von Ende Mai bis Juli mit weißen Blüten und enthält viele Vitamine. Im Volksmund wird die Brunnenkresse auch Bachkresse, Wasserkresse, Bachbitterkraut, Bitterkresse oder Wassersenf genannt.

ACHTUNG: Sammle nur Kräuter, die du wirklich kennst!

Mach dir doch mal einen frischen Kräuterquark mit Brunnenkresse:
Du benötigst:
Schnittlauch
Brunnenkresse (je nach Geschmack, die Kresse schmeckt leicht scharf)
Paprika (rot oder gelb)
Gurke
250 g Quark
1-2 EL Sauerrahm
Salz und Pfeffer
ein paar Spritzer Zitronensaft

Nun schneidest du alles klein und vermengst es. Guten Appetit!

Hier gibt es noch Infos für die Großen:

Kalktuff? Noch nie gehört?
Kalktuff ist ein lockerer, poröser Kalkstein, welcher durch das Absetzen des Kalks aus kalkreichem Wasser an Quellaustritten entsteht. Mit der Zeit können mächtige Gebilde heranwachsen, die Kalktuffbarren.

Karstwasser enthält sehr viel gelösten Kalk (Kalziumkarbonat) aus dem Untergrund. An Quellen tritt das Karstwasser aus und die dort vorhandenen Moose, meist aus der Gruppe der Starknervmoose, entziehen bei der Photosynthese dem Karstwasser das Kohlendioxid. Dadurch wird Kalk ausgefällt und legt sich wie eine Kruste an den Pflanzen und ihrer Umgebung an. Die von einer Kalkkruste überzogenen Moospolster bilden im Laufe der Zeit mächtige Kalktuffsteine. Kalktuffquellen sind sensible Lebensräume und die charakteristischen Quellbewohner sind auf stabile Verhältnisse angewiesen.

Wussten Sie schon, dass:
Kalktuff im ausgehärteten Zustand seit Jahrhunderten und bis ins 20.Jahrhundert hinein als hochwertiges Baumaterial genutzt wurde? Er ist leicht, bleibt witterungsbeständig, abriebfest, ist gut isolierend und feuerbeständig. Im frischen Zustand können poröse Quader auch leicht gesägt und bearbeitet werden. Sie härten anschließend weiter aus.

Gutes Wasser – schlechtes Wasser
Anhand von Kleinstlebewesen kannst du die die Gewässergüte des Wassers bestimmen.
Wasser kann sehr sauber, kalt, sauerstoffreich und nährstoffarm sein; so wie in vielen schnellfließenden Bächen. Wasser kann aber auch nährstoffreich, trüb durch Schwebstoffe oder sogar belastet mit Schmutz, Abwässern oder Pestiziden sein. Entsprechend teilt man die Gewässer in unterschiedliche Gewässergüteklassen ein. Wenn du wissen möchtest, ob das Gewässer sauber oder nährstoffreich ist, kannst du eine einfache Methode anwenden. Untersuche das Wasser nach Kleinstlebewesen wie z.B. Bachflohkrebse, Köcherfliegenlarven oder Eintagsfliegenlarven. Sie sind Zeigerorganismen für die Güteklasse des Wassers.

Aktions-Tipps:

Im Sommer, wenn es heiß ist, macht es Spaß sich im nahe gelegenen Bach zu erfrischen. Dabei kannst du die Flora und Fauna des heimischen Gewässers untersuchen.

ACHTUNG: Denke daran, dass du deine Forschungen immer zusammen mit einem Erwachsenen durchführst! Bei Hochwasser ist Forschen am Wasser gar nicht erlaubt!

Was du für eine Biologische Gewässeruntersuchung benötigst und wie es geht, findest du hier:

Allgemeine Informationen zur Biologischen Gewässeruntersuchung: https://www.wildland-bayern.de/wp-content/uploads/2020/06/Biologische-Gewässeruntersuchung.pdf

Bestimmungshilfe zum selber basteln: https://www.wildland-bayern.de/wp-content/uploads/2020/05/Bastelbogen-Wasser_CMYK_20181112-komprimiert.pdf

Hier geht es zum Arbeitsblatt Biologische Gewässeruntersuchung: https://www.wildland-bayern.de/wp-content/uploads/2020/04/Gewässeruntersuchung.pdf

Lösung Biologische Gewässeruntersuchung: https://www.wildland-bayern.de/wp-content/uploads/2020/04/Gewässeruntersuchung_Lösung.pdf

Die Arbeitsblätter sind dem Handbuch zur Umweltbildung „Natur erleben und begreifen“ der Wildland-Stiftung Bayern und des Bayerischen Jagdverbandes entnommen.
https://www.wildland-bayern.de/service/materialien-zur-umweltbildung-3/
Das Handbuch kann bei der BJV-Service-GmbH des Bayerischen Jagdverbandes bestellt werden. Kosten: 5,00 Euro/Heft zuzüglich Versandkosten.
Bayerischer Jagdverband, Hohenlindnerstr. 12, 85622 Feldkirchen, Tel: 089/99 02 34-0

Titelbild: Feuersalamander©M. Harzheim/piclease