20. September 2016
Seit 1999 engagiert sich die Wildland-Stiftung Bayern am Gernbach im Naturschutzgebiet Mitternacher Ohe zur Verbesserung des Gewässers. Nun konnte sie mit neuen Flächenankäufen zur Konfliktlösung beitragen, nachdem eine Biberfamilie zugewandert war.
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Bei einem Pressetermin am 16. September stellte die Wildland-Stiftung Bayern das Biotopverbundprojekt am Gernbach der Öffentlichkeit vor. Auf Anfrage der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Regen wurde die Stiftung aktiv und erwarb bei Abtschlag bei Kirchdorf im Wald sieben Uferflächen am Gernbach. Eine Biberfamilie war eingewandert und hatte Uferbereiche unter Wasser gesetzt. Damit war die land- und forstwirtschaftliche Bewirtschaftung stark beeinträchtigt. Durch den Flächenankauf trug die Wildland-Stiftung zur Konfliktlösung bei, denn nun wird dem Biber und vielen weiteren Bewohnern am Bach der Lebensraum zugestanden. Karl-Heinz Schupp ist als Vorsitzender der Jägerschaft Regen-Zwiesel zusammen mit Vertretern der Kreisjägerschaft Grafenau, den Jagdvorstehern und Revierpächtern am Gernbach froh, dass hier eine einvernehmliche Lösung gefunden werden konnte.
Nach Naturschutzrecht ist der Biber streng geschützt und kann daher hier am Gernbach, der zum Naturschutzgebiet Mitternacher Ohe gehört, nicht entfernt werden. Mit dem neuerlichen Flächenankauf ist die Stiftung auf beiden Seiten des Gernbachs, dem Grenzbach zwischen den Landkreisen Regen und Freyung-Grafenau aktiv. Durch den Biber als aktiven Baumeister wird der Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren wie für Fische, Amphibien, zahlreiche Insekten oder auch den Schwarzstorch, der auf den Feuchtwiesen geeignetes Nahrungsbiotop findet, verbessert. Solche Trittstellen an kleinen Gewässern mit Altwässern dienen auch zum Rückhalt von Wasser und Sedimentation und damit dem vorbeugenden Hochwasserschutz in den Gemeinden.
Helga Weinberger als stellvertretende Landrätin von Freyung-Grafenau, wie die beiden Bürgermeister Josef Kern von Innernzell und Herbert Schaller von der Gemeindeverwaltung Kirchdorf im Wald dankten der Wildland-Stiftung für das Engagement zur einvernehmlichen Lösung. Der Mensch braucht die Natur, deshalb ist auch das Miteinander von Mensch und Tier in der Natur notwendig.