19. März 2020
Zur Zugzeit der Vögel kann man immer mit Überraschungen rechnen. So auch im Thalhamer Moos, wo jetzt eine Uferschnepfe gesichtet wurde. Die Wildland-Stiftung Bayern engagiert sich seit vielen Jahren zum Schutz des Niedermoores und ihrer Wiesenbrüter.
Das Thalhamer Moos im Landkreis Mühldorf am Inn ist eines der Schwerpunktgebiete im Projekt Natur.Vielfalt.Isental. Zusammen mit Matthias Nirschl von der Unteren Naturschutzbehörde im Landkreis Mühldorf am Inn konnten die Projektbetreuer Christoph Schwitzke und Barbara Scholz am 16. März eine Uferschnepfe im Gebiet beobachten.
Die sehr nasse Witterung zu Beginn dieses Jahres sorgte dafür, dass viele Flächen noch immer sehr feucht sind. Ideale Bedingungen also für Vogelarten wie die Uferschnepfe, den Großen Brachvogel, Kiebitz oder die Bekassine, welche die feuchten Böden bevorzugt zur Nahrungssuche nutzen. Kiebitz und Bekassine konnten ebenfalls im Thalhamer Moos beobachtet werden. Sicher wird der Kiebitz auch dieses Jahr wieder im Moos brüten. Auch für die schwer nachzuweisende Bekassine hoffen die Projektbetreuer auf eine Brut im Gebiet.
Großer Brachvogel © H. Glader/piclease Kiebitz © A. Hartl Bekassinen im Thalhamer Moos © A. Hartl Kiebitz © E.Wolf
Wenngleich die Uferschnepfe sicher nur auf dem Durchzug war, so zeigt sich, dass feuchte Flächen und künstlich angelegte Seigen für viele Arten wichtige Landschaftselemente darstellen. Auch während der Zugzeit haben Rastplätze, wie das Thalhamer Moos, eine hohe Bedeutung für viele Zugvögel. Die Uferschnepfe zählt in Bayern zu den vom Aussterben bedrohten Vogelarten (Rote-Liste 1). Als Brutvogel kommt sie nur mehr in wenigen Wiesenbrütergebieten regelmäßig vor, darunter beispielsweise im Wiesmet am Altmühlspeichersee.
Titelbild: Uferschnepfe auf dem Durchzug im Thalhamer Moos©M. Nirschl/uNB Mühldorf am Inn