10. Februar 2017
Treffpunkt Wildland, die Umweltbildungseinrichtung der Wildland-Stiftung Bayern, feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Am vergangenen Mittwoch fand nun in Aschau am Inn die Auftaktveranstaltung im Jubiläumsjahr statt. Dr. Erich Loserth, Vorsitzender der Kreisgruppe Mühldorf des BJVs und Arzt mit jahrzehntelanger Erfahrung, konnte für einen Vortrag zum Thema „Satt, schlank und fit durch Wildbret“ gewonnen werden.
Sehr anschaulich und kurzweilig führte er zunächst die Historie verschiedener Diäten wie z.B. FDH an, denen aber allen in den meisten Fällen der bekannte Jojo-Effekt gemein ist. Ausflüge zu den Steinzeitmenschen, Indianern, Eskimos und zu afrikanischen Völkern und deren Essgewohnheiten verdeutlichte, dass sich die Menschen über einen sehr langen Zeitraum hauptsächlich von tierischem Eiweiß und Fett ernährten, dabei aber das ganze Tier mitsamt Innereien, Gehirn und Knochenmark nutzten und damit alle wichtigen Spurenelemente und Vitalstoffe mitaufnahmen. Kohlenhydrate in Form von Kartoffeln, Reis oder Getreide waren lange Zeit nicht verfügbar. Doch nicht nur die Ernährungsweise hat sich in den letzten Generationen verändert, sondern auch die Lebensweise der Menschen. Wir müssen nicht mehr auf die Jagd nach Mammuts, Elchen oder Walen gehen, um uns zu ernähren, unser Arbeitsalltag ist körperlich weit weniger anstrengend und energiezehrend als noch vor 50 Jahren. Darüber hinaus bewegen wir uns im Durchschnitt nur noch etwa 400 m pro Tag, wodurch unser Körper viel weniger Energie verbraucht und die überschüssige zugeführte Nahrung genetisch bedingt als Fettreserven anlegt. Warum ist aber die mittlerweile weit verbreitete rein vegetarische oder gar vegane Ernährung doch nicht so gesund wie von Vielen angenommen? Viele wichtige Elemente, die der Körper beispielsweise für Nervenvernetzungen im Gehirn benötigt oder die Aufnahme von Vitaminen und Spurenelementen, können durch die rein pflanzliche Ernährung nicht geliefert werden. Darum ist eine möglichst ausgewogene Ernährung, natürlich mit Obst und Gemüse, aber auch mit tierischen Fetten und Eiweiß sowie möglichst wenig Kohlenhydraten die Voraussetzung, um satt, schlank, gesund und fit zu sein. Eine Reihe von Fettsäuren, die der Mensch selbst nicht synthetisieren kann, müssen in ausgewogener Menge essentiell mit der Nahrung aufgenommen werden, genauso lebensnotwendig wie Vitamine und andere Spurenelemente. Fette sind nicht nur Energieträger, sondern auch Bauelemente des Körpers. Fleisch vom heimischen Wild, wie Reh oder Wildschwein und insbesondere vom Feldhasen, die ihr gesamtes Leben über Muskelmasse aufbauen, indem sie sich artgerechte Nahrung suchen, kann dazu einen hervorragenden Beitrag liefern.
Um das Gehörte noch zu festigen, gab’s im Anschluss an den Vortrag verschiedene Häppchen vom heimischen Wild- gespendet von Otto Schwarzenbeck und Dr. Erich Loserth und hervorragend zubereitet von Wirtin Sabine Ametsbichler- zum Probieren. Wer auf den Geschmack gekommen ist, konnte sich im Anschluss noch einen wunderbaren Rehbraten mit Blaukraut-Risotto schmecken lassen und den Abend bei guten Gesprächen gemütlich ausklingen lassen.
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