24. April 2018
Bei Kaiserwetter fand am Samstag den 21. 4. 2018 unter Leitung der Wildland-Stiftung Bayern mit Gebietsbetreuer Torsten Kirchner die Frühjahrszählung der Birkhühner in der Rhön statt. Mit 13 Hähnen und 10 Hennen wurde nach seinen Angaben der Minimalbestand des Birkhuhns beobachtet.
Ausgezeichnetes Projekt der
UN-Dekade Biologische Vielfalt
Wir danken der Firma Mineralbrunnen Rhön-Sprudel für die großzügige Unterstützung des Engagements der Stiftung im Biosphärenreservat Rhön.
Wohl unvergesslich wird der von Kaiserwetter geprägte Zählmorgen bei den etwa 120 beteiligten ehrenamtlichen Zählern in Erinnerung bleiben. Ungewöhnlich viele Zählplätze berichteten von Birkhuhn-Sichtungen, so kamen sogar 40 von 75 besetzten Zählstellen in den Genuss eines Anblicks oder zumindest des Verhörens von Spielhähnen. Umrandet von 70 Begleitvogelarten, von denen 14 der Roten Liste Bayerns angehören, zählte die diesjährige Frühjahrszählung mit anfangs atemberaubendem Sternenhimmel und einigen Sternschnuppen zu den ganz besonderen Naturerlebnissen. Bei angenehmen 12°C in den frühen Morgenstunden konnten somit dreizehn Hähne und zehn Hennen ermittelt werden, wobei es sich laut Gebietsbetreuer Torsten Kirchner von der Wildland-Stiftung Bayern um den absoluten Mindestbestand des Birkhuhns in der Langen Rhön handelt. Gegenüber der letztjährigen Frühjahrszählung mit einem Zählergebnis von sechs Hähnen und vier Hennen scheint das aktuelle Ergebnis herausragend. Doch der Schein trügt. Da im letzten Jahr widrigste Bedingungen mit geringen Sichtweiten und Niederschlägen vorherrschten, hatte das offizielle Zählergebnis ein unvollständiges Bild des Birkwildvorkommens widergegeben. Die Birkwildpopulation in der Rhön hat sich allerdings stabilisiert mit leichter Tendenz nach oben.
In Anbetracht, dass bei ebenfalls optimalen Bedingungen bei der Herbstzählung 2017 mindestens vierzehn Hähne und sieben Hennen von der Zählerschaft erfasst wurden, scheinen Winterverluste beim Birkwild überschaubar gewesen zu sein.
Simultan neben der Erfassung der Flaggschiffart der Hohen Rhön stehen auch weitere Leitvogelarten im Fokus, so auch der Raubwürger. Mit der letzten Population Bayerns nimmt die Rhön einen unvergleichlichen Stellenwert für die Art ein. Enno Piening, Vizepräsident des Bayerischen Jagdverbands und neuer Leiter des Birkwildhegerings, rief daher am Vorabend bei der Vorbesprechung der Zählung in der Sennhütte dazu auf, auch auf diesen besonderen Singvogel zu achten. Neben anderen rhöntypischen Begleitarten konnten unter anderem Durchzügler wie Ringdrossel, Steinschmätzer und Kiebitz registriert werden, Besonderheiten bildeten Kleinspecht und Nachtigall.
Das Birkwildprojekt und der Schutz der Langen Rhön durch die Wildland-Stiftung Bayern wird gefördert durch den Mineralbrunnen RhönSprudel. Die Stelle des Gebietsbetreuers wird finanziert durch den Bayerischen Naturschutzfonds.
Thomas Kuhn
Titelbild: Anblick von Birkwild am Zählmorgen@T. Kuhn
Aktuelles zu diesem Projekt
Terminankündigung: „Mission Birkhuhn“ am 04.07.2021 um 13:45 Uhr im Bayerischen Fernsehen (BR) (22. Juni 2021)
Tempolimit auf der Hochrhönstraße wegen Birkhuhnbalz (31. März 2021)
Keine Winterfreuden für die Rhöner Natur (7. Januar 2021)
Fortbildung bayerischer Naturschutzwächter in der Rhön (12. Oktober 2020)
„Birkhühner wecken Emotionen“ (9. September 2020)
Terminankündigung: „Mission Birkhuhn“ am 10.9.2020 um 17:50 Uhr bei ARTE.TV (17. August 2020)
Online-Plattform – oder doch lieber Wanderkarte? (13. August 2020)
Lupinen, blaue aber trügerische Schönheit (16. Juli 2020)
Nächtliches Monitoring (9. Juli 2020)
Birkhuhn-Frühjahrszählung wegen Corona abgesagt (15. April 2020)